Arthur Schnitzler an Marie Reinhard, 25. 6. 1897

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25. 6. 97.

Mein geliebter Schatz, noch bevor ich einpacke, will ich dir aus Wien tausend Grüße u Küsse senden. Ich will auch noch erwähnen, dass ich gestern Abend in Döbling, Pyrkergasse war (mit Frau K.), ein angeblich allein stehendes Häuschen zum Allein bewohnen ansehen – Es wimmelte von Menschen; neben dem alleinstehend Häuschen im Garten steht ein großes Haus, wo Leute wohnen, die Jahrelang im selben Haus mit uns (Burgring) gewohnt; im Garten traf ich sofort einen Bekannten! (Bruder des verstorbnen Prof Auspitz) – Ich war sehr verstimmt über die Schwierigkeiten; ging dann gegen Heiligenstadt zu spazieren, zu Fuss nach Wien; früh nach haus, das Stück von G. Hirschf. lesen; Das wirklich schön ist. Bahr ist einfach ein Esel; man kann nichts Dümmeres über das Stück sagen, als er mir vorgestern sagte. Er erklärte es u. a. für antisemitisch.–
So, jetzt muss gepackt werden. Ich bin übel gelaunt; hoffe auf bessere Tage in Ischl, und sehne mich nach Dir unbeschreiblich. Tausend innige Küsse für heut. Du weißt Ischl, Pens. Petter Rudolfshöhe!–
Ich bete Dich an Dein
Art