Mein geliebter Schatz, noch bevor ich einpacke, will ich dir aus
Wien tausend Grüße u Küsse senden. Ich will auch noch erwähnen, dass ich gestern Abend
in
Döbling, Pyrkergasse war
(mit Frau K.), ein angeblich allein stehendes Häuschen zum Allein bewohnen ansehen – Es wimmelte von Menschen; neben dem alleinstehend Häuschen im
Garten steht ein großes Haus, wo Leute wohnen, die Jahrelang im selben Haus mit uns
(
Burgring) gewohnt; im Garten traf ich sofort einen Bekannten! (
Bruder des verstorbnen Prof
Auspitz) – Ich war sehr verstimmt über die Schwierigkeiten; ging dann gegen
Heiligenstadt zu spazieren, zu Fuss nach
Wien; früh nach haus, das
Stück von
G. Hirschf. lesen; Das wirklich schön ist.
Bahr ist einfach ein Esel; man kann nichts Dümmeres über das Stück sagen, als er mir vorgestern
sagte. Er erklärte es u. a. für antisemitisch.–
So, jetzt muss gepackt werden. Ich bin übel gelaunt; hoffe auf bessere Tage in
Ischl, und sehne mich nach Dir unbeschreiblich. Tausend innige Küsse für heut. Du weißt
Ischl, Pens. Petter Rudolfshöhe!–