Herzinnigen Dank für liebe Briefe. Kind – ich fliege – ich kann nicht schreiben –
                        
der Moor thut bei mir derart seine Schuldigkeit daß ich rasend bin. – Ein Glück daß 
Thuri nicht in meiner Nähe ist – der könnte sich gratuliren. Ich finde das nun charmant
                        von Dir daß Du wachen und lauern willst ob das süße Vieh mir treu ist. Hermann ich
                        kann es nicht glauben, daß der Mann den ich so abgöttisch liebe mir untreu werden soll
te. – Nein – d
as liebe süße Kind hat doch wohl zu viel Charakter. Dir kann ich es ja sagen – ich
                        liebe diesen Menschen rasend – wie eine wüthende! – Was macht Dein Nervencostüm? Ich
                        trinke hier Alles – nur keinen 
Kreutzbrunnen. Meine Stimmung ist sentimental – geradezu lächerlich – hohnerregend für normale
                        Menschen. Zum Glück komme ich mit Niemandem zu sammen. – 
Willy ist bereits irrwitzig. Um 4 Uhr Morgens sperrt sie d
en Brunnen au
f – und geht täglich 10 Stunden, sie ist bereits ein Scelett! –
 
                     Ich werde dick, dumm, faul gefrässig. Kind – ich möcht Dich bald seh’n. Am 5 
Au Ojust komme ich auf zwei Minuten nach 
Wien – dann werd ich Dich aufsuchen. Spitzest Du schon das Federchen für das 
Blättchen? – hi hi hi hi – die Leutchen werden nicht lachen. – Kind 
Mama Kristel und Dein geliebtes 
Wiltsch grüßen Dich herzlich