Vielen Dank für Ihren lieben Brief, und doch: bitte schreiben Sie mir 
öfter, aber 
kürzer, da Sie das so anstrengt. Denken Sie 
nur an Ihre Gesundheit und 
glauben Sie an eine Genesung; dann wird alles viel schneller werden; wir müssen Sie frisch
                        und gesund und kampf-und-schaffensfroh wiederhaben. Die 
Sorma – 
Star Sache liegt mir sehr am Herzen, denn der deutsche 
Bernard Shaw steht mir noch näher als der englische Hermann Bahr. ich habe die 
Sorma bei der gestrigen Probe kennen gelernt und finde sie charmant. Aber ich will keinen Schlag in’s Wasser thun, weshalb ich 
noch nicht über den 
Star mit ihr sprechen will. Erst 
nach der 
Schlachtenl. Première! bis wir besser bekannt sind und sie sich ein klein wenig für mich interessirt!
                        Dann kann ich mir den 
Star vielleicht einfach als Andenken ausbitten. Jedenfalls machen Sie sich, bitte keine
                        Sorgen; der 
Meister Erfolg (
auch bei 
Berger) enthebt Sie erstens solcher gewiss auf lange, und ich werde schon nichts vergessen,
                        auch die »
Wienerinnen« nicht, die 
Schnitzler Löwenfeld, den ich auch recht gut kenne, empfehlen sollte. sonst will ich’s thun – aber 
Arthur würde es 
nicht leicht abschlagen, das weiß ich. ich werde hier sehr nervös gemacht. Der 
Napoleon ist noch immer nicht endgiltig besetzt! 
Reinhardt will nicht recht (denkt an 
Valentin, oder 
Giampietro) aber 
Sorma macht seine Partnership zur Bedingung! Freitag den 5. ist Première. »
Einsame Weg« um Mitte Feber herum, 
Schnitzler wird bald erwartet. Soll ich Ihnen das neue derbere schöne 
Stück (
Theater kaum!) schicken? er wird es schon gethan haben oder baldigst thun. Nun Ihre Fragen.
 
                     Sobald ich wieder was weiß, schreibe ich wieder. Ihre Grüße werden innigst erwidert.
                        (
Kahane sah ich noch nicht)
 
                     Herzlichst in warmer Zuneigung Ihr sehr getreuer 
                        
Trebitsch