Und dann ergreift ihn plötzlich eine Wildheit fest, nach dem Großen, Stürmischen:
                        im 
Kakadu, stärker noch im »
Schleier der Beatrice«, am seltsamsten im »
Ruf des Lebens.«
 
                     Und immer wieder zu ganz feinen lieben stillen Stimmungen flüchtet er, wie in 
Frau Berta Garlan, im »
einsamen Weg«. Als ob in das unruhige Gehirn eines abgequälten fertigen Menschen hinein die Weise
                        eines 
Schubertlieds klingen würde.
 
                     Das Zusammenklingen aller 
östreichischen Töne. Ob Sie solche Augenblicke kennen, wo man Jemanden, den man seit Jahren kennt, plötzlich
                        deutlicher, schärfer als je und in einer fast unheimlichen Nähe zu sehen glaubt? 
 
                     –
                     Er hat mir 
geantwortet mit »
Ruf des Lebens«. Und jetzt mit dem »
Weg ins Freie«. Er wiederholt sich immer und wiederholt sich doch nie. Die volle Sommersonne scheint
                        in diesem Roman. Er strebt, nun auch im Großen jene Meisterschaft zu erreichen, die
                        er im Kleinen hat.
 
                     Zagen. 
Brahm über Schn: Beliebt, Werke nicht. |
Engländer.| An 
Östreichern empfindet der 
Deutsche das Abweichende nicht als characteristische Besonderheit, sondern als Fehler. Immer
                        Lust, von 
Östreich zu erzälen.
 
                     Ausgeschieden aus der 
deutschen geistigen Entwicklung. Bildg wird Luxus Auserwälter. Dies sucht man gut zu machen
                        u. nachzuholen durch importierte Bildung. Endlich Bildg aus dem eigenen Wesen erwachsen
                        zu lassen. Drei Beispiele: 
Olbrich. 
Hugo Wolf. 
Schnitzler.
 
                     Diese ganzen politischen Kämpfe um eigene Bildung.
                     Olbrich derjenige, dem die eigene Art etwas selbstverständliches ist. 
Wolf, der Hasser.
 
                     Schnitzler, mit der großen Sehnsucht nach dem neuen 
Östreich, gedämpft durch eine wehmütige Liebe und Zärtlichkeit für das alte. 
Schnitzlers Herkunft aus einer angesehenen Familie. Beziehg zum 
Burgtheater. Papa 
europäischer Liberalismus. Der Skeptizismus der Ärzte. Ergebnis: 
Anatolstimmung. Als ich 1891 nach 
Wien kam.
 
                     Schn. damals einer von jenen angenehmen Ärzten, die selten durch Patienten gestört wurden.
                        Unser Kreis, mit Culturgier, Sehnsucht gute 
Europäer zu sein, dabei doch unbefriedigt, blos Empfänger 
Ibsens oder 
Nietzsches u. der 
Franzosen zu sein, endlich gewahr: daß wir zu guten 
Europäern nur werden könnten 
von uns selbst aus. Cigaretten. Aufgeregte Stille. Verteilg und Entdeckg 
Östreichs.
 
                     Haus mit den zwei Türen – Daher: 1) Spott 2) Sentimentalität, ××××× Gerechtigkeit, die manchmal zur Neigg wird, zu resignieren.
                     Während die anderen jeder von diesem Verhältnis ihrer Generation zum alten 
Östreich nur eine Seite darstellen, 
Schnitzler rund herum, alle Töne: Sehnsucht (nur selbst zu sein) u. darum Erbitterung gegen das alte starre 
Östreich ebenso wie Rührg über dieses.
 
                     Anatol, Ton von 1890
                     Liebelei, 
Anatol der auf 
ein ganz stilles reines Gefühl stößt.
 
                     Tagesfragen, trotzig, spöttisch: 
Freiwild, 
Lieutenant Gustl – 
Reigen.