B5: Bahr, Hermann_1 Schnitzler an Bahr, Typoskript, Seite 22

29)
Mein lieber Hermann,
G.C.F.P.
ich danke Dir herzlich für den neuen Beweis von Sympathie, den Duf mir
mit Deinem lieben Brief vom 22. gegeben hast. Ueber die Sache selbst
klarer zu Tage. Vahrhaftig
ja kaum etwas zu sagen - selten lag ein Fall
Sie haben meinen Leutnant Gustl nicht verdient! Ich sch es ein. Haft Dr.
vielleicht neulich den Artikel in der Reichswehr gelesen? Ich glaube,
in dem steht das Grossartigste an Dummheit, was in dieser Affaire ge-
leistet wurde. Nemlich sich hätte meine Charge nur deshalb nicht vor
fünf Jahren (wie es mein Recht gewesen) niedergelegt - weil ich eben doch
gern gelegentlich in uniform xxx mit den Stürmer paradiert!"- Ich wollte
einen Preis von einer Million ausschreiben für den, der mich seit meinen
letzten Hauptrapport in worden gesehen - aber vor weiss - unter diesen
Leuten findet sich am Ende auch einer, der es beschwören kann.
G.C.F.P.
G.F.P.
e e ee e
G.C.H.F.P.P
Lass mich bei dieser Gelegenheit auch einmal sagen, wie sehr es mich
freut, dass wir xxx beide über die zeitweiligen Entfremdungen hinaus sind,
die ja wahrscheinlich bei Naturen wie den unsern entwicklungsphysiologisch
bedingt und daher notwendig sind (Du siehst ich bin immer "wissenschaft-
lich). Dun ist das Alter der Missverständnisse wohl endgültig für uns
vorbei und wir sind so weit, dass wir einander - vielleicht auch ein
bisschen um unserer Fehler willen - Freunde sein und bleiben dürfen.
In dieser Voraussicht drücke ich Dir von Herzen die Hand und grüsse Dich
vielmals.
Dein Arthur
Innsbruck, 26.6.1901
24)
Mein lieber Hermann,
hieher bekomme ich Dein Feuilleten nachgesandt. Ich hatte es aber schon
vorher mit grosser Freude gelesen. Herzlichst Dein
St.Anton an Arlberg,3.7.901.