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  2. B5: Bahr, Hermann_2 Bahr an Schnitzler, Originale
  3. Seite 191

B5: Bahr, Hermann_2 Bahr an Schnitzler, Originale, Seite 191

München Bewerstr. 50 C
20.3.30
Mein lieber Arthur!
Woltun bringt Zinsen, aber ich bin undankbar genug, Sie
die Wohltat, die mir dein lieber Brief erweist, übel zu vergelten:
durch Jammern über mein Münchener Ungemach. Du fragt, warum
wir nach München übersiedelten. Wir waren beide "stellungslos",
als ich zur Leitung des Bürgtheaters berufen wurde – viel
zu steint, um noch etwas künstlwisch leisten oder doch retten
zu können. Um diese Zeit begann auch die österreichische Währung
schon zu wanken. Das besehen „Vermögen“, das mir mein Vater
hinterlassen hatte, begann zu schmelzen; der Rest ging dann bei
der deutschen Inflation vollends auf. Ganz unverhofft ging da
eine Frau der Ruf, an der Münchener Akademie eine
Professur anzunehmen, sie priff mit beiden Händen zu,
wir waren die Sorge los, wovon wir morgen unser Mittagmal

Zitiervorschlag

B5: Bahr, Hermann_2 Bahr an Schnitzler, Originale, Seite 191, in: Mikroverfilmung des Cambridger Nachlasses. Hg. Peter Andorfer, Martin Anton Müller und Laura Untner, Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, Wien 2024, https://schnitzler-mikrofilme.acdh.oeaw.ac.at/1416398_0191.html
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