B5: Bahr, Hermann_3 Bahr an Schnitzler, Typoskript, Seite 54

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Votre très bien de l'auteur.
werd aussprechen können.
Sehr leid tut mir, dass ich Samstag nicht zu Euch kommen
kann 1) weil ich Hugo versprochen habe, nach Rodaun zu kommen und 2)
weil Ich auch dort absagen muss, weil ich 3) gerade jetzt, bei frohester
innerer Genesung (der Teufel soll den Trebitsch holen, der die schön-
sten Worte so beschmutzt, dass einem graust, sie anzurühren), äusserlich
in einem rechten Durcheinander lebe, den ich nicht ändern kann und nicht
ändern möchte, kurz: so sehr ich mich wirklich sehne, wieder einmal
ruhig bei Euch zu sitzen, jetzt gerade gehts in den nächsten Tagen
leider nicht.
Herzlichst danke ich auch für den Gruss Deiner lieben Frau
und erwidere ihn herzlichst. Ich wünsche mir sehr, dass sichs so
treffen möchte, dass wir doch zwei drei Tage in Lueg beisammen sind.
Dein alter
H.
21.1.1905
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Lieber Arthur!
Hast Du irgend etwas Kurzes, womöglich unediert oder doch
in Wien noch nicht gelesen, und womöglich lustig, am liebsten in der
Art von "Exzentrik", was Du mir zum Vorlesen in der Herwayvorlesung,
für die ich eingefangen worden bin,geben könntest? Mir geschähe damit
ein grosser Dienst.
Ich höre, dass bei Such die Influenza herumzieht,und will
schon längst immer kommen, hab einen rechten Wirrwarr in mir. Doch jetzt
müssen wir uns einmal wieder sehen.
Mit vielen herzlichen Grüssen, auch an Deine Frau,
Dein
Hermann