vielem Nachdenken immer wieder antworten: aus
ästhetischen Gründen. Das hierse dann doch in diesem
Insammentrange dasselbe wie: aus conventionellen,
aus moralisierenden Gründen; wobei ich das Wort mo-
ralivierend in einem Sinne gebrauchen möchte, der
auch auf die griechischen Pragiker, auf Bernard Thaw
und auf den von Ihnen vorgezogenen Schiller mit seiner
„ moralischen Anstalt zutrifft.
Ich würde kann wagen, Ihnen meine Zweifel
vorzutragen (musste Anrelie sterben, weil sie die Schwäche
und die Zweifel Falkenirs erkannte? oder weil sie
selbst zu schwach, zu zart war? Hätte sie auch ster¬
ben müssen, wenn sie nur Männer wie Max, Wenn
sie keine Gysars gekannt hätte? tot sie das Opfer einer
Schurkerei Gysars? oder Opfer ihrer eigenen Gysarlichen
Neigungen? sind selbst die Gysarlichsten Neigngen so
schlimm, dass wahre Liebe kein Heilmittel und
dass Storm's Lied nicht wahr wäre:
"Und geht es draussen noch so schlimm
Unehristlich oder christlich
Wir wissen doch, ein rechtes Herz
Ist ewig unverwüstlich.“
Ich würde kaum wagen, Ihr Vertrauen auf meine Ju¬
rechnungsfähigheit durch meine Zweifel zu untergraben,
Wenn nicht das "Lustspiel "Aurelie", nach dem
ich mit geistloser Automatik verlange, bereits
- so zusagen - geschrieben worden wäre und zwar von
einem Schriftsteller ersten Ranges. Oder halten
24. xx
Theilis