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77, 177 174, 175, 176, 177, 178, 179
wohl:
Ende Juni 1901
... Castelli »?
180
Lieber bitte schicken Sie mir nach Radaun die Selbstbiographie von Capelli
ferner wenn Sie xxx eine gute Biographie von Raimund haben, sowie Brief und
Tagebücher von Raimund. Ferner wenn Sie etwas dergleichen das näheres über
Raimund enthält nicht haben oder wissen, so schreiben Sie mir bitte den Titel g
gleich. Bitte schicken Sie das alles möglichst baßd. Ich bin Ihnen herzlich
dankbar dafür. Den..... schick ich per Post an Sie zurück.
Wie lange sind Sie noch da! Ihr Hugo
Rodau n 12VIII
181
Mein lieber Arthur. Ich freue mich so herzlich darüber, dass Sie diesen
Sommer zufrieden hinbringen. Daran kann man, glaub ich am deutlichsten selbst
sehen, wie gern man jemanden hat: ob es einen sehr greut, zu hören dass er
sich wohlfühlt. Könnte ich das Gleiche nur auch einmal von Richard hören. Was
für ein sonderbares Verhängnis ist über diesen Menschen bei fast lauter glück-
lichen Anlagen und Umständen. Das ist eine besonders schöne Ueberraschung, dass
ich Sie bald wiedersehen werde. Das hätte ich mir nicht gehofft. Da werden wir
zusammen radfahren. Es ist wirklich so was schöbes das Radfahrn. Ich
fahre immer gegen Abend mit meiner Frau oder allein. Wie schön sind diese
niederoesterreichischen Dörfer, die dunklen Laubmassen auf den Hügeln, der
starke grüne Geruch eines schattigen Abhanges, die weissen Strassen hügelan und
ab, die bäurischen kleinen Gärten. Alles riecht so eigen, athmet immer
sein Wesen entgegen, jede Stunde hat ihren besonderen Geruch; wie schön
ist das alles zu fühlen. Ich habe von hier immer ein Stück bergauf, aber
dann so schöne Wege; gegen die Westbahn hin, Tullnerbach, Pressbaum oder
der
Den Vormittag, ohne Ausnahme
über die Sulz nach Heiligenkreuzerseite
arbeite ich an meinem grossen Stück, mit sehr viel Zurückhaltung und Ueber-
legung ganz anders als sonst. Es ist ja auch zum ersten Mal in meinem Leben
eine wirklich dramatische Aufgabe. Schwer ist es, die Masse drängt so von
allen Seiten auf einen ein. Ich schreibe den ersten Act in Prosa vorläufig
77, 177 174, 175, 176, 177, 178, 179
wohl:
Ende Juni 1901
... Castelli »?
180
Lieber bitte schicken Sie mir nach Radaun die Selbstbiographie von Capelli
ferner wenn Sie xxx eine gute Biographie von Raimund haben, sowie Brief und
Tagebücher von Raimund. Ferner wenn Sie etwas dergleichen das näheres über
Raimund enthält nicht haben oder wissen, so schreiben Sie mir bitte den Titel g
gleich. Bitte schicken Sie das alles möglichst baßd. Ich bin Ihnen herzlich
dankbar dafür. Den..... schick ich per Post an Sie zurück.
Wie lange sind Sie noch da! Ihr Hugo
Rodau n 12VIII
181
Mein lieber Arthur. Ich freue mich so herzlich darüber, dass Sie diesen
Sommer zufrieden hinbringen. Daran kann man, glaub ich am deutlichsten selbst
sehen, wie gern man jemanden hat: ob es einen sehr greut, zu hören dass er
sich wohlfühlt. Könnte ich das Gleiche nur auch einmal von Richard hören. Was
für ein sonderbares Verhängnis ist über diesen Menschen bei fast lauter glück-
lichen Anlagen und Umständen. Das ist eine besonders schöne Ueberraschung, dass
ich Sie bald wiedersehen werde. Das hätte ich mir nicht gehofft. Da werden wir
zusammen radfahren. Es ist wirklich so was schöbes das Radfahrn. Ich
fahre immer gegen Abend mit meiner Frau oder allein. Wie schön sind diese
niederoesterreichischen Dörfer, die dunklen Laubmassen auf den Hügeln, der
starke grüne Geruch eines schattigen Abhanges, die weissen Strassen hügelan und
ab, die bäurischen kleinen Gärten. Alles riecht so eigen, athmet immer
sein Wesen entgegen, jede Stunde hat ihren besonderen Geruch; wie schön
ist das alles zu fühlen. Ich habe von hier immer ein Stück bergauf, aber
dann so schöne Wege; gegen die Westbahn hin, Tullnerbach, Pressbaum oder
der
Den Vormittag, ohne Ausnahme
über die Sulz nach Heiligenkreuzerseite
arbeite ich an meinem grossen Stück, mit sehr viel Zurückhaltung und Ueber-
legung ganz anders als sonst. Es ist ja auch zum ersten Mal in meinem Leben
eine wirklich dramatische Aufgabe. Schwer ist es, die Masse drängt so von
allen Seiten auf einen ein. Ich schreibe den ersten Act in Prosa vorläufig