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Westerwede bei Bremen,
am 3. Dezember 1901.
Lieber und verehrter Doctor Schnitzler,
an diesem Abend, vor einer halben
Stunde habe ich meiner Frau das kleine
Schauppiel "Lebendige Stunden", das wir
tanden
in der Neuen Deutschen Rundschau, vor¬
gelesen - und es hat uns beide sehr un¬
mittelbar ergriffen und festgehalten und -
hält uns noch. Mir ist es ganz besonders
lieb um einer gewissen, man könnte
fast sagen: äußerlichen Verwandtschaft
mit der Gefährtin willen. Und jetzt
scheint mir sogar, als ob diese Verwandt¬
schaft nicht so äußerlich wäre, wie man
zunächst meinen könnte. Denn es ist ei¬
ne ganz bestimmte Stimmung, gleichsam
Westerwede bei Bremen,
am 3. Dezember 1901.
Lieber und verehrter Doctor Schnitzler,
an diesem Abend, vor einer halben
Stunde habe ich meiner Frau das kleine
Schauppiel "Lebendige Stunden", das wir
tanden
in der Neuen Deutschen Rundschau, vor¬
gelesen - und es hat uns beide sehr un¬
mittelbar ergriffen und festgehalten und -
hält uns noch. Mir ist es ganz besonders
lieb um einer gewissen, man könnte
fast sagen: äußerlichen Verwandtschaft
mit der Gefährtin willen. Und jetzt
scheint mir sogar, als ob diese Verwandt¬
schaft nicht so äußerlich wäre, wie man
zunächst meinen könnte. Denn es ist ei¬
ne ganz bestimmte Stimmung, gleichsam