larven, sondern vielmehr die beiden Männer
Der Duft vom Wesen einer toten Frau, in
erfaßt haben, die Lebenden. Durch jene ganz
dem diese beiden dramen spielen wie andere
unerwartete Wendung, mit welcher Heinrich
in einem Abend, oder in einer bürgerlichen
die Last des Briefes gleichsam abwirft, indem er
Wohnstube. Der leise Nachklang einer Person¬
nachweirt, daß er nicht für ihn bestimmt war,
lichkeit ist hier dramatisiert und wirkt
wird die Handlung ganz wieder den beiden
geradezu wie der Ort, an dem die Szene vor
Männern gegeben und die Tode hat keinen Theil
sich geht. Der leere Lehnstuhl ist der Platz
mehr daran. Sie weiß nicht mehr davon. Sie
an dem die Lebende oder Sterbende zu suchen
ist schonüberlebt, überwunden von dieser einzigen
war: das Stück aber spielt in jener Stunde
Reflerbewegung des Lebens, die Heinrich in sei¬
(jener einen geheimnisvollen Stunde), wo die
ner Bedrängnis macht. Und aus dieser Stim¬
Tete gleichsam in allen Dingen ist, wo alles
mung heraus begreist man den Schluss in
erfüllt ist von ihr, wie erschüttert vor ihrem
seiner ganzen Einfachheit und Stärke. Sogar
Abschied. Und durch diesem Mitergriffenheit
der Schauplatz ändert sich: der letzte Blick fällt
des Raumes haben sie einen Akteur aus
auf den Garten!...
ihm gemacht, dessen Schweigen die Stimmen
Nun, verzeihen Sie, dass ich mich von der Par¬
der Redenden wundersam im Gleichgewichte
ken Ergriffenheit verleiten ließ, soviel über das
hält. Und der Konflikt dieses Dramars liegt
kleine Stück zu schreiben; man thut gewöhnlich
noch tiefer als der der Gefährtin und ist
nicht gut daran, sich in der ersten Freude über die
noch dramatischer, weil die letzten heftigen
Ursachen eines Eindrucks klar werden zu wollen -
Bewegungen der Handlung hier nicht die Tote ent¬
Der Duft vom Wesen einer toten Frau, in
erfaßt haben, die Lebenden. Durch jene ganz
dem diese beiden dramen spielen wie andere
unerwartete Wendung, mit welcher Heinrich
in einem Abend, oder in einer bürgerlichen
die Last des Briefes gleichsam abwirft, indem er
Wohnstube. Der leise Nachklang einer Person¬
nachweirt, daß er nicht für ihn bestimmt war,
lichkeit ist hier dramatisiert und wirkt
wird die Handlung ganz wieder den beiden
geradezu wie der Ort, an dem die Szene vor
Männern gegeben und die Tode hat keinen Theil
sich geht. Der leere Lehnstuhl ist der Platz
mehr daran. Sie weiß nicht mehr davon. Sie
an dem die Lebende oder Sterbende zu suchen
ist schonüberlebt, überwunden von dieser einzigen
war: das Stück aber spielt in jener Stunde
Reflerbewegung des Lebens, die Heinrich in sei¬
(jener einen geheimnisvollen Stunde), wo die
ner Bedrängnis macht. Und aus dieser Stim¬
Tete gleichsam in allen Dingen ist, wo alles
mung heraus begreist man den Schluss in
erfüllt ist von ihr, wie erschüttert vor ihrem
seiner ganzen Einfachheit und Stärke. Sogar
Abschied. Und durch diesem Mitergriffenheit
der Schauplatz ändert sich: der letzte Blick fällt
des Raumes haben sie einen Akteur aus
auf den Garten!...
ihm gemacht, dessen Schweigen die Stimmen
Nun, verzeihen Sie, dass ich mich von der Par¬
der Redenden wundersam im Gleichgewichte
ken Ergriffenheit verleiten ließ, soviel über das
hält. Und der Konflikt dieses Dramars liegt
kleine Stück zu schreiben; man thut gewöhnlich
noch tiefer als der der Gefährtin und ist
nicht gut daran, sich in der ersten Freude über die
noch dramatischer, weil die letzten heftigen
Ursachen eines Eindrucks klar werden zu wollen -
Bewegungen der Handlung hier nicht die Tote ent¬