B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 116

Helgeland,Emperor of Austria
Berlin, 4.9.1901.
15.8.1901.
Lieber Herr Schnitzler,
Lieber Herr Schnitzler,
auch mir ist es lieber, wenn Sie dem Lautenburg, der
es freut mich Sie an gutem Ort und in froher Arbeits-
doch für die „Liebelei“ nicht das richtige Quartier
laune zu wissen. Ich habe mich hier auch ganz einge-
sein würde, absagen und ich will mich gern verpflich-
wöhnt und denke noch bis 29. hier, am 1.9.in Berlin zu
ten, die Neueins tudierung noch in dieser Saison, und
sein.
zwar in guter Theaterzeit, zu veranstalten; nur auf
Die Einakter bitte ich mir baldmöglichst zu senden;
den Termin „bis Neujahr“ bitte ich Sie, nicht zu be-
ich finde auch den Gesammttitel „Litteraturseelen“
stehen, das lässt sich zu schwer übersehen heute, und es
nicht publikumsfreundlich. Die Studie „Litteratur“
ist doch auch Ihr Interesse nicht,wenn ein Termin aus-
hat mir nicht „missfallen“,Gott bewahre mich vor sol-
gemacht wird, zu dem vielleicht andere Attraktionen -
cher Kerkheit, ich fand sie nur etwas gedehnt und nicht
etwa Ihr eigener Einakterabend! - störend wirken. An
sehr schlagkräftig. Aber ich werde sie gern noch ein-
die Kombination mit „Kakadu" habe ich auch schon ge-
mal lesen und im Zusammenhang mit den Geschwistern,
dacht. Es freut mich, dass Sie „Litteratur“ umarbeiten
die Sie mir so anschaulich schildern,zu erfassen su-
und ich sehe Ihrer Sendung mit bester Erwartung entge-
chen. Auf das grosse Stück bin ich sehr neugierßg
und freue mich überhaupt, dass Sie mit Ihren Plänen
gen.
jetzt wieder beim Theater, und auch beim Deutschen Thea-
Herzlich grüssend
O.B.
ter verweilen.-Halten sie also nur Wort und kommen Sie
.jedenfalls vor dem 10.Sept."mir mit den Einaktern in
den Schuss!-Mit herzlichen Grüssen u.wünschen Ihr
O.B.