1.3.02.
bitten,mir etwas mehr „Spiel“raum zu gewähren.
Bei Schönherr glaubt ich wohl eine Theaterwirksamkeit
besonders in der Feuerscene zu verspüren, und dass er im
Stil etwas Neues sucht - ich habe aber nicht den Ein-
druck, dass er's gefunden hat. Was er gibt und wie er's
gibt wirkt auf mich - verzeihen Sie das harte Wort, das
alte Wort - nicht als poesie.
Herzliche Grüsse
Ihres
O.B.
102 -
Berlin, 13. März 1902.
Herrn Dr.Arthur Schnitzler
Wien IX.Frankgasse 1.
Sehr geehrter Herr Doktor!
Die Direktion hat in Aussicht genoimen, die „Lie-
belei" nächst ens wieder aufzunehmen. Nun hat aber auch
das Schillertheat er das Aufführungsrecht erworben und
es wäre misslich, wenn wir mit diesem collidiren sollten.
Wir können uns beim Schiller - Theater nicht direkt über
dessen Absichten informieren und da auch Herr Entsch
sich ausser Stande erklärt, eine vertrauliche Mittheilung
zu vermitteln, so möchten wir sie freundlichst bitten,
doch Ihrerseits beim Schiller-Theater ohne E/rwähnung
des „Deutschen Theaters“ anzufragen, ob das Schiller-Thea
ter die „Liebelei" noch in dieser Saison zu geben beab-
sichtigt und in welcher Zeit dies dann geschehen soll.
Für eine möglichst baldige gefällige Mitteilung
wird Ihnen die Direction sehr verbunden sein.
Hochachtungsvoll
Deutsches Theater zu Berlin
Dr. Moriz Ehrlich
bitten,mir etwas mehr „Spiel“raum zu gewähren.
Bei Schönherr glaubt ich wohl eine Theaterwirksamkeit
besonders in der Feuerscene zu verspüren, und dass er im
Stil etwas Neues sucht - ich habe aber nicht den Ein-
druck, dass er's gefunden hat. Was er gibt und wie er's
gibt wirkt auf mich - verzeihen Sie das harte Wort, das
alte Wort - nicht als poesie.
Herzliche Grüsse
Ihres
O.B.
102 -
Berlin, 13. März 1902.
Herrn Dr.Arthur Schnitzler
Wien IX.Frankgasse 1.
Sehr geehrter Herr Doktor!
Die Direktion hat in Aussicht genoimen, die „Lie-
belei" nächst ens wieder aufzunehmen. Nun hat aber auch
das Schillertheat er das Aufführungsrecht erworben und
es wäre misslich, wenn wir mit diesem collidiren sollten.
Wir können uns beim Schiller - Theater nicht direkt über
dessen Absichten informieren und da auch Herr Entsch
sich ausser Stande erklärt, eine vertrauliche Mittheilung
zu vermitteln, so möchten wir sie freundlichst bitten,
doch Ihrerseits beim Schiller-Theater ohne E/rwähnung
des „Deutschen Theaters“ anzufragen, ob das Schiller-Thea
ter die „Liebelei" noch in dieser Saison zu geben beab-
sichtigt und in welcher Zeit dies dann geschehen soll.
Für eine möglichst baldige gefällige Mitteilung
wird Ihnen die Direction sehr verbunden sein.
Hochachtungsvoll
Deutsches Theater zu Berlin
Dr. Moriz Ehrlich