B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 192

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bei diesem Werk sich als Novellisten anklagen, versteh
ich nicht ; ich finde es dramatisch und sogar theatermässig
wobei ich der Erfolgs-und Publikumsfrage nicht gedenke,
ich rede nur sozusagen aesthetisch-blau. Nun aber die
Praxis! - Lieber Schnitzler, der Teufel soll mich holen,
gleich aus diesem Nebelnest heraus, das mich geboren hat,
wenn ich einsehe, weshalb das Stück von uns weg zu R.
tendirt. Die Meinung der geehrten Fachmänner, welche Sie
mir citieren, und von denen ich übrigens den einen nicht
lesen kann, macht mich nicht erschaudern; und ich wege die
Behauptung, dass wir, nicht nur den Oberst mit Bassemann
(wäre auch Sauer, Reicher denkbar und B. für den Vater)
sondern auch die Mehrzahl der anderen Rollen ebenso gut,
zum Theil besser als der Nachbar besetzen könnten. Und im
Stil finde ich nichts, nicht, was uns eine Schwierigkeit
bereiten könnte,- bis jetzt; denn natürlich, was der 3.Akt
bringt, weiss ich nicht; Sie aber, wie mir scheint, auch nicht!
Es gehört wirklich - Sie verzeihen - eine Idiosynkrasie
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gegen Lossing dazu,zu glauben, dass er diese 2 Akte nicht
tadellos insceniren könne; auch ist ja der Autor und my
humble self auch noch da. Ihr Eindruck von oder gegen L.
resultirt glaub ich noch aus den Proben zur Beatrice;
aber bedenken Sie frdl., dass er damals eine schwere
Krankheit in sich trug und - diese Erwägung wendet sich
an den Dr.med.A.S., den Vf.des Jacobson-Artikels!- dass
der Mensch ohne entzündeten, ja ohne jeden Blinddarm
(Sonnenburg hat ihn entfernt) ein Anderer inz-wird.-
Mein Standpunkt ist nun folgender. Ich habe den
Wunsch, beide Stücke zu geben, etwa zu den Terminen, die
Sie bezeichnen für mich und R.; Sie haben die Meinung,
dass zwei Bühnen Ihren Interessen besser dienen. Wie kom
men wir da zusammen? Vielleicht, wenn ich Ihnen für das
2.Stück eine gute Position dadurch sichere, dass ich Ih-
nen die Tantième garantiere. Ich erlaube mir also, Ihnen,
falls Sie diesem Gedanken nähertreten wollen, und mir das
Stück bis Neujahr übergeben, M.3000 als Anzahlung auf Tan-