245 Berlin, 27.3.1909.
Lieber Freund, würden Sie Lust haben, mich nächste Woche
in Gries zu treffen:
Ich konnte wegen Nachwehen der Influenza nicht nach
Wien kommen. Im Anschluss an die Wiener Zeit hatte
ich mit Monnard und der Lossen eine Münchner Periode
verabredet. Nun depeschiert mir M. dass für mich am 31.
der Solness (mit ihm als S.) und für den 1.April Was
ihr wollt (mit der Le, M. und Gattin) erwirkt sei. Diese
Termine hoffe ich wahrnehmen zu können, und möchte dann
am 2.tirolwärts fahren,Gries oder Garda-See (Meran ist
mir eckkelhaft). Ich habe bis 12., ev. auch etwas Länger
Zeit. Würden Sie Beide mit von der Partie sein? Vielleicht
schon nach München kommen? Bitte um schleunigen, wenn-
möglich telegraphischen Bescheid. Herzliche Grüsse
für’s ganze Haus von Ihrem
O.B.
In den Zelten 14.
246.
Oberbozen, 8.4.1909.
Lieber Freund, Sie wünschten mich auf dem Ritten im Juli
voilà. Die kleine Verspätung werden Sie mir hoffentlich
nicht nachtragen? An den bevorstehenden Geburten bei-
derlei Geschlechts nehme ich natürlich den herzlichsten
Anteil. Wir sitzen hier im schönsten Sonnenlicht und
singen und sagen beglückt: O du mein Oesterreich. Der
Schlern trägt mir viele Grüsse für Heini auf und seine
Mutter.
Ihrigst
(Sries bei Bozen,Hotel Austria).
Herzlichste Grüsse Ihr Georg Hirschfeld.