1,1,11
n
Berlin, 21.10.1911.
Lieber Freund,
nun will ich Ihnen den Inhalt meiner Telegramme noch-
mal bestätigen und ergänzen. Wir sind mit dem Gang der
Ereignisse zufrieden, und die Kritiken scheinen nicht
so zerschmetternd gewirkt zu haben, wie es bei einem
minder etablirten Autor der Fall wäre. Dichtung und
Darstellung wirken weiter; und wenn Sie herkommen, wer-
den wir einen sehr erwünschten, neuen Impuls erhalten.
Das Publikum benimmt sich ja ganz brav, also lassen Sie
die Unschuldigennicht entgelten, was die „Jdioten"
gesündigt haben, und kommen Sie nicht nur wegen meiner,
sondern auch wegen der lieben Berliner her! Die kluft
zwischen Nord und Stid hat sich diesmal etwas weit er-
wiesen, aber zuletzt sind wir doch herübergekommen,
und das ist wohl die Hauptsache.-Ihre Charakteristik
von Eloesser und Kerr find ich richtig, während ich
bei P.G.mehr Ohnmacht und Schwerfälligkeit sehe. Sal-
ten las ich, seine Bemerkungen über die Gestalt des Hof-
Monsieur
1.
301
21.10.11.
reiter haben mir sehr gefallen, hier versagt P.G. in
unbegreiflicher Weise!
Es wäre sehr schön, wenn Frau Olga mit Ihnen käme, be-
freit von den allerletzten Spuren dieses zudringlichen
Katarrhs.
Herzlich Ihr
O.B.
Eben kommt der Mittagsrapport, nach dem ich den Abend
auf 4000 taxire, den Sonntag auf 5000.
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Berlin, 21.10.1911.
Lieber Freund,
nun will ich Ihnen den Inhalt meiner Telegramme noch-
mal bestätigen und ergänzen. Wir sind mit dem Gang der
Ereignisse zufrieden, und die Kritiken scheinen nicht
so zerschmetternd gewirkt zu haben, wie es bei einem
minder etablirten Autor der Fall wäre. Dichtung und
Darstellung wirken weiter; und wenn Sie herkommen, wer-
den wir einen sehr erwünschten, neuen Impuls erhalten.
Das Publikum benimmt sich ja ganz brav, also lassen Sie
die Unschuldigennicht entgelten, was die „Jdioten"
gesündigt haben, und kommen Sie nicht nur wegen meiner,
sondern auch wegen der lieben Berliner her! Die kluft
zwischen Nord und Stid hat sich diesmal etwas weit er-
wiesen, aber zuletzt sind wir doch herübergekommen,
und das ist wohl die Hauptsache.-Ihre Charakteristik
von Eloesser und Kerr find ich richtig, während ich
bei P.G.mehr Ohnmacht und Schwerfälligkeit sehe. Sal-
ten las ich, seine Bemerkungen über die Gestalt des Hof-
Monsieur
1.
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21.10.11.
reiter haben mir sehr gefallen, hier versagt P.G. in
unbegreiflicher Weise!
Es wäre sehr schön, wenn Frau Olga mit Ihnen käme, be-
freit von den allerletzten Spuren dieses zudringlichen
Katarrhs.
Herzlich Ihr
O.B.
Eben kommt der Mittagsrapport, nach dem ich den Abend
auf 4000 taxire, den Sonntag auf 5000.