määrätä i 7, 1 1 1,
61 (2 c)
opies
Wien, 27. Jänner 1906.
Lieber Freund,
Heute morgens habe ich das Exemplar des Rufs, mit den
mir vorgeschlagenen Strichen erhalten. Sie wissen, ich
lasse mir im allgemeinen Striche gern gefallen, und
streiche auch gern selbst, wo ich es nöthig finde, aber
was diesmal an meinem Stück verübt wurde, geht doch
ein bischen über die Grenze des mir Verständlichen. Da
Stück spielt ungekürzt mit Zwischenakten kaum über
zwei Stunden. Und so habe ich eigentlich den Eindruck,
bei der vollkommenen Ueberflüssigkeit die Dauer des
Stückes abzukürzen, als wenn manche Stellen nur aus
reiner Freude am Streichen gestrichen worden wären.
Trotzdem könnte ich immerhin eine Anzahl der Striche
akzeptieren. Gegen den grössern Teil muss ich aber
diesmal entschieden Einspruch erheben. Ein Exemplar
mit meinen Strichen liegt bei.
Erster Akt, erste Scene, bin ich mit manchen Strichen
einverstanden,wie Sie sehen, aber auf Stellen wie Seite
1:1:11:
(27 706.)
15 „doch wenn ich nach Hause kam u. s.w.“ und Seite 19
der Geruch ihrer Jugend steigt dir in die Nase etc."
kann ich unmöglich verzichten. Völlig rätselhaft ist
der Strich Seite 26, durch den die wichtige Stelle weg-
fallen würde, sie haben einander zugeschworen, dass
keiner von ihnen die Heimat wiedersehen wird“. Im wei-
teren Verlauf, bis zur 8.Szene, habe ich mich mit dem
grösseren Teil der Striche einverstanden erklärt. Doch
hier müssen die Stellen auf Seite 45, die ebenso wich-
tig für die Charakteristik des Adjunkten, als für den
Sinn des Stückes sind, (in einer früheren Epoche soll-
te das Stück sogar den Namen tragen „Der Wiederhall")
unbedingt wieder aufgemacht werden. In der 9.Scene ist
insbesondere die Rede der Marie auf Seite 53 sowohl
aus rhythmischen als psychologischen Gründen unerläss-
lich. Wo ich sonst nicht der Ansicht des verehrten
Herrn streichers bin, ist aus dem Buche zu ersehen.
Im 2.Akt, der schon an sich von einer gefährlichen
61 (2 c)
opies
Wien, 27. Jänner 1906.
Lieber Freund,
Heute morgens habe ich das Exemplar des Rufs, mit den
mir vorgeschlagenen Strichen erhalten. Sie wissen, ich
lasse mir im allgemeinen Striche gern gefallen, und
streiche auch gern selbst, wo ich es nöthig finde, aber
was diesmal an meinem Stück verübt wurde, geht doch
ein bischen über die Grenze des mir Verständlichen. Da
Stück spielt ungekürzt mit Zwischenakten kaum über
zwei Stunden. Und so habe ich eigentlich den Eindruck,
bei der vollkommenen Ueberflüssigkeit die Dauer des
Stückes abzukürzen, als wenn manche Stellen nur aus
reiner Freude am Streichen gestrichen worden wären.
Trotzdem könnte ich immerhin eine Anzahl der Striche
akzeptieren. Gegen den grössern Teil muss ich aber
diesmal entschieden Einspruch erheben. Ein Exemplar
mit meinen Strichen liegt bei.
Erster Akt, erste Scene, bin ich mit manchen Strichen
einverstanden,wie Sie sehen, aber auf Stellen wie Seite
1:1:11:
(27 706.)
15 „doch wenn ich nach Hause kam u. s.w.“ und Seite 19
der Geruch ihrer Jugend steigt dir in die Nase etc."
kann ich unmöglich verzichten. Völlig rätselhaft ist
der Strich Seite 26, durch den die wichtige Stelle weg-
fallen würde, sie haben einander zugeschworen, dass
keiner von ihnen die Heimat wiedersehen wird“. Im wei-
teren Verlauf, bis zur 8.Szene, habe ich mich mit dem
grösseren Teil der Striche einverstanden erklärt. Doch
hier müssen die Stellen auf Seite 45, die ebenso wich-
tig für die Charakteristik des Adjunkten, als für den
Sinn des Stückes sind, (in einer früheren Epoche soll-
te das Stück sogar den Namen tragen „Der Wiederhall")
unbedingt wieder aufgemacht werden. In der 9.Scene ist
insbesondere die Rede der Marie auf Seite 53 sowohl
aus rhythmischen als psychologischen Gründen unerläss-
lich. Wo ich sonst nicht der Ansicht des verehrten
Herrn streichers bin, ist aus dem Buche zu ersehen.
Im 2.Akt, der schon an sich von einer gefährlichen