B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 103

mir freilich recht gering, aber man soll doch
nichts unversucht lassen. xxxxxx
3. Meije „Wursté-Anfrage beruhte
auf einem Irrtum. Meinhardt und Bernauer hat¬
ten seinerzeit wegen dieser Burleske bei mir
angefragt und ich hatte sie an Ihre Firma ge-
wiesen. Ich wusste nicht, dass sich weiter
nichts angeknüpft hatte.
4. Wie ich Ihnen schon neulich schrik
ist iedess eine Summe vom Prager Deutschen
Theater an mich gelangt und icherwarte nun von
Ihnen die Einsendung der Verrechnung,sowie
präzise Mitteilung, wie es mit den Verträgen
über „Bernhardi“ und die anderen Stücke, die
Herr Vramer erworben hat, steht. Wenn Sie mir
einmal einen solchen Vertrag zur Einsichtnahme
senden könnten, wäre ich Ihnen recht verbunden.
nabesondere möchte ich sehen, wie es mit den
Donnements und den Vormerkgebühren steht,
welcher Hinsicht man wie ich aus eigener
Schlechter
Wahrung weiss, auch bei dem
grössten und ver¬
lässlichsten Theatern sonderbare Dinge erle¬
ben kann. - Hochachtungsvoll
28.7.1919.
An den
Bühnenvertrieb 3.Fischer,
Berlia.
Die Prager Angelegenheit kompliziert
sich immer weiter. Zirka am 7. Juli erhielt ich
direkt aus Prag und zwar durch die Länderback
Wien den Betrag von Kr. 5229.37 österr.Währ.
Verrechnung von dort erhielt ich nicht, ich
musste und muss wohl annehmen, dass dieser Be-
trag die T###tinnen für den „Professor Bernhar-
di vorstellen. Nun erhalte ich Ihre Abrech-
nung, in der gleichfalls die Prager Aufführun-
gen des Professor Bernhardi“ figurieren
u.zw.die vom 11.13.15.17.28. und 31.Wärz.sowie
4. April d.J. (indess haben bereits weitere Auf-
führungen am 8.und 16.Mai stattgefunden,die in
dieser Quartalsabrechnung selbstverständlich
auch schon figurieren müssen. (Im Juni keine
Aufführung). Als Endsummer der verrechneten
Aufführungen erscheinen 3323 Kr., die von Ihnen
in der Annahme, dass es sich um österreichische
Kronen handelt, auf 1661 Wark umgerechnet wer¬
den. Doch handelt es sich zweifellos nicht um
österreichische Wiesen, sondern um czechische
3325 Kr., denn wie ich schon erwähnt habe ich
offenbar für dieselben nun mehr auch Ihnen
verrechneten „Bernhardi“-Aufführungen 5229.27
vronen (österreichisch) von Prag durch die Län¬
derbank erhalten, welche 5229 Kr. eben den
3323 czechischen Kronen entsprechen würden.
Das wären aber dann natürlich viel mehr als
1661 Mark. Ha' Ihnen nun Prag tatsüchlich auch
die Summe, die Sie mir verrechnet haben, gezahlt?
Ich muss wohl annehmen, denn Zirxknxxxxxx
in Ihrer Eudsumme haben sie einen Abzug dieser
1661 Mark nicht gemacht (von der Bank habe
ich über die Einzahlung der Gesamtsumme noch
kein Aviso). Prag hat also - falls das Geld
auch an Sie gelangt ist - doppelt gezahlt
und gewissermassen auch nicht doppelt, denn
28/7 1
ron
während Sie für die „Bernhardi“-Aufführungen
nur 3323 österr. Kronen erhielten, erhielt ich
5229 öster.Kronen. Sollte dieses Plus etwa d
dadurch zu erklären sein, dass in der an mich
direkt gelangten Summe auch schon die beiden
Majaufführungen des „Bernhardi“ eingerachnet
sind. Das ist wohl so gut wie ausgeschlussen.
Jedenfalls erwarte ich allerrascheste Aufklä-
rung über diese sonderbare Angelegenheit.
Was nun die Prager Tantiemenzahlung
für meine angeren stücke anbelangt, so finde
ich Ihren Ausdruck. dass hier eine Art „passive
resistenz" getrieben werde von einer über -
flüssigen Milde. Damit, dass wir jetzt die
stücke einfach kündigen wäre freilich nichts
getam. Das können wir uns ja noch im er vorbe-
halten. Da wir aber doch ein gutes Recht haben
die uns zustehenden Tantièmen, resp. die Rest-
beträge zu erhalten, so müssten Sie wohl meines
Brachtens nach nochmaligser dringender Mahnun.