so hohe Auflagenziffer erreichen dürfte.
Denn logisch wäre es natürlich, dass von Auf-
lage zu Auflage,da die Kosten des Verlegers
sich ja eher verringern, mehr und nicht we-
niger an den Autor bezahlt werde. Immerhin
möchte ich mein Einverständnis in diesem
Fall wiederholend feststellen,dass sogar 1500
Lire für 5000 Exemplare bedeuten: 300 Lire
für 1000 Exemplare,3 Lire für 100 Expl.,also
3 Centosimi für ein Expl. Da da das Buch doch
kaum weniger als 3 Lire kosten wird, würdemein
Autorenhonorar 1% vom Ladenpreis des Exemplars
betragen.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Fischer
11.11.1920.
Lieber Freund.
Den Neudruck den 4 Auflagen „Anatol
und 3 Auflagen "Weites Land" nehme ich mit
Vergnügen zur Kenntnis. Den fälligen Betrag
bitte wie gewöhnlich an mein Konto Deutsche
Bank zu überweisen.
Zu Ihrem Vorschlag für meine neugedruck
ten Bücher prinzipiell eine Teilung des Reinge-
winus zu vereinbaren, vermag ich nicht mich ent¬
scheidend zu äussern. Vorerst scheint mir, dass
wir damit gewissermassen auf einen Urzustand
unseres Vertragsverhältnisses zurückkehrten; er-
innere ich mich recht, so erfolgte die Herausge-
be von "Sterben" seinerzeit unter einer solchen
Voraussetzung. Geben Sie mir doch einmal ein
Beispiel. Wie hoch würde sich also z.E. mein Ho-
norar für dienenen 4 Auflagen des „Anatol be¬
laufen, wenn ich auf den von Ihnen vorgeschlagenen
odus einginge. Vorläufig möchte ich den bisher
üblichen beibehalten auch hinsichtlich der 150
Luxusdrucke des illustrierten „Casanova“ es sei
denn, dass sie in einem nächsten Briefe die Vor-
züge des neuen Modus irgendwie ersichtlich ma¬
chen könnten. Dass ich an ihrer Lyalität auch
nicht den entferntesten Zweifel hege, möchte ich
Ihnen nicht immer wiederholen müssen. Dass aber
imallgemeinen die Modalitäten der Honorarzhä-
lung resp. die heutigen perzentuellen Veränderun¬
gen zu Ungunsten des Autors, woran ja die Verle¬
ger nur die allergeringste Schuld tragen, einer
Klärung bedürfen, ist wie Ihnen ja bekannt sein
dürfte, nicht meine Meinung allein und manche
schriftstellerische Verbände beschäftigen sich,
wie Sie auch wissen, aufs Lebhafteste mit dieser
Frage. Es wird Sie gewiss interessieren, wenn ich
Denn logisch wäre es natürlich, dass von Auf-
lage zu Auflage,da die Kosten des Verlegers
sich ja eher verringern, mehr und nicht we-
niger an den Autor bezahlt werde. Immerhin
möchte ich mein Einverständnis in diesem
Fall wiederholend feststellen,dass sogar 1500
Lire für 5000 Exemplare bedeuten: 300 Lire
für 1000 Exemplare,3 Lire für 100 Expl.,also
3 Centosimi für ein Expl. Da da das Buch doch
kaum weniger als 3 Lire kosten wird, würdemein
Autorenhonorar 1% vom Ladenpreis des Exemplars
betragen.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Fischer
11.11.1920.
Lieber Freund.
Den Neudruck den 4 Auflagen „Anatol
und 3 Auflagen "Weites Land" nehme ich mit
Vergnügen zur Kenntnis. Den fälligen Betrag
bitte wie gewöhnlich an mein Konto Deutsche
Bank zu überweisen.
Zu Ihrem Vorschlag für meine neugedruck
ten Bücher prinzipiell eine Teilung des Reinge-
winus zu vereinbaren, vermag ich nicht mich ent¬
scheidend zu äussern. Vorerst scheint mir, dass
wir damit gewissermassen auf einen Urzustand
unseres Vertragsverhältnisses zurückkehrten; er-
innere ich mich recht, so erfolgte die Herausge-
be von "Sterben" seinerzeit unter einer solchen
Voraussetzung. Geben Sie mir doch einmal ein
Beispiel. Wie hoch würde sich also z.E. mein Ho-
norar für dienenen 4 Auflagen des „Anatol be¬
laufen, wenn ich auf den von Ihnen vorgeschlagenen
odus einginge. Vorläufig möchte ich den bisher
üblichen beibehalten auch hinsichtlich der 150
Luxusdrucke des illustrierten „Casanova“ es sei
denn, dass sie in einem nächsten Briefe die Vor-
züge des neuen Modus irgendwie ersichtlich ma¬
chen könnten. Dass ich an ihrer Lyalität auch
nicht den entferntesten Zweifel hege, möchte ich
Ihnen nicht immer wiederholen müssen. Dass aber
imallgemeinen die Modalitäten der Honorarzhä-
lung resp. die heutigen perzentuellen Veränderun¬
gen zu Ungunsten des Autors, woran ja die Verle¬
ger nur die allergeringste Schuld tragen, einer
Klärung bedürfen, ist wie Ihnen ja bekannt sein
dürfte, nicht meine Meinung allein und manche
schriftstellerische Verbände beschäftigen sich,
wie Sie auch wissen, aufs Lebhafteste mit dieser
Frage. Es wird Sie gewiss interessieren, wenn ich