B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 167

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tischer
20.11.1900.
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Ora
Der „Reigen“ dürfte nun binnen kurzem
bei Holländer zur Aufführung kommen. Auch hier
steht die Aufführung bevor; es bewirbt sich
pernau und auch Robert (Renaissancebühne) da¬
rum. Ich habe mich noch nicht endgültig ont¬
Lieber Freund,
G.H.F.P.
schieden. Was den „Reigen anbelangt, muss ich
auch weiterhin bitten in keinem einzigen Fall
ohne meine ausdrückliche Zustimmung zu verfü-
Mit der Vergebung des „Weg ins Freie“
gen. Ich gedenke die Aufführung an keiner Büh-
für Spanien unter den von Ihnen genannten
ne ohne erhebliche Kautionssumme zuzulassen.
Bedingungen, 102 des Ladenpreises, garantiert
Man mus sich doch auch dagegen sicherstellen,
durch das auf die erste Auflage von 1000
dass gewisse Direktoren z.B. Herr Krämer, die
Exemplaren entfallende Honorar bin ich gerne
rantiemenzahlung in unerlaubter Weise monate-
einverstanden. Ich denke die Buchausgabe
lang hinauszögern. Wie erfolgt übrigens dde
von Kakadu und Anatol schliessen wir unter
Verrechnung ausländischer Valuta an Sie? Im-
gleichen Bedingungen ab, Aufführungsvertrag
nach dem bei der spanischen Autorengesell
mer auf Bankwege?
schaft, durch die ja der Vertrag geschlossen
Ich lege Ihnen einen Brief des Herrn
werden muss, geltenden Bedingungen.
Johann aus, Haag, bei, den ich nach Ihrem Ermes-
sen zu berücksichtigen resp. zu erledigen bit-
Die „Letzten Masken“ sind ins Franzö-
te. Ihre Verhandlungen mit Holland bezüglich
sische übersetzt von Vallentin und Remon,
"Schwestern" und "Doktor Graesler, Guerido,
erschienen Revue bleu 1912; sie erlebten ein
haben wohl zu keinem Res ltat geführt?
paar Aufführungen in Paris auf der kleinen
Bühne des Oeuvre. Ich weiss nicht,ob das fran
Schreiten die Verhandlungen mit En
zösische Theater in Genf den Gesetzen der
land bezüglich „Liebelei“ und.Professor Bem
Socieété des Auteurs unterworfen ist, resp
hardi weiter? Oder sind Abschlüsse erfolgt
ob wir nicht über die französische Schweiz
au moins dʼaprès
frei verfügen dürfen. Ich kann mir nicht
In der Berechnung betreffend die ita-
denken, dass ich durch die paar Aufführungen
lienische Uebersetzung vom „Weg ins Freie
in Paris mein freies Verfügungsrecht über
habe ich mich tatsächlich geirrt, was ich zu
reich und die
die „Letzten Masken für Erank
entschuldigen bitte. Wird diese Sache zustan
französisbhe Schweiz ein für alle Mai verlo-
ren hätte. Auch hierin scheinen die urheber-
de kommen?
rechtlichen verhältnisse nicht sehr klar zu
Mit besonderen Interesse sehe ich der
liegen. Ist man nicht in jedem Falle berech-
illustrierten Ausgabe von „Casanovas Heimfahrt“
tigt zu kündigen? falls von der Autorisation
durch den autorisierten Uebersetzer kein Ge-
entgegen. Wann dürfte die Ausgabe erfolgen?
brauch gemacht wird?
Dass ich zu der Aufführung der
oder vom „Reigen" nach Berlin
Schwestern
komme, ist nicht recht wahrscheinlich. Es ware
freilich schön, wenn wir uns bald wieder einmal
mündlich und nicht nur über
r geschäftliche Din-
...