B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 175

4. Die holländischen Gulden für „Doktor
(sie avislerten Sie mir am 28.1.21
Gr
sind mir noch nicht zugegangen.
5. Haben sich die englischen Angelegen-
heiten „Liebelei“ und „Bernhardi weiter ent-
1
wickelt?
e e e e m m m a e e
6. Auch die spanische Zahlung für „Grü-
ner Kakadu" und „Anatol" (siehe meinen Brief
vom 23.2.) ist noch nicht an mich gelangt.
Sie fragen mich, ob das Attentat auf
den „Reigen in Wßen nicht ebenso mit einem
em rgischen Triff abgewehrt werden könnte, wie
es Sladek in Berlin getan? Sie dürfen nicht
vergessen, dass wir in wien leben und dass hier
im Grossen und Ganzen auch die Leute,die sozu-
sagen auf meiner Seite standen, recht einvers
standen waren, dass er polizeilich verboten
Uebrigens ist die Sache noch nicht
wurde
endgültig erledigt. Jedenfalls sind bei uns
die Christlichsozialen noch immer stärker als
bei Ihnen die Deutschvölkischen und im Wesen
des polizeilichen Prinzips liegt es ja, dass
sie von ihrer Autorität und ihre Macht im -
mer nur in dem Masse Gebrauch macht, als es
gerade politisch geboten erscheint.
8. Sladek schreibt mir heute.dass er die
Gastspiele mit dem Reigen nicht vor dem
Herbste absolviere. Ich bin natürlich ganz da-
mit einverstanden. Er fügt auch die Warnung
bei nicht jedem Theater ohneweiteres die Auf-
führungserlaubnis zu geben und ganz bestimmte
Garantien hinsichtlich der künstlerischen
Möglichke iten zu verlangen. Auch das scheint
mir ganz richtig; vorläufig werden ja wohl
die kleineren Theater und auch die grösseren
nicht mehr so dringlich sein.
Mit herzlichem Gruss
Ihr
17.3.1921.
Fischer
Lieber Freund.
1. Dass eine Geldsendung in fremder
Valuta nicht durchgelassen wurde,war zu ver¬
guten. Schecks glaube ich gehen ohneweiteres
Im übrigen will ich mir nun von nun an alle
Auslandszahlungen an eine Bank in der Schweiz
überweisen lassen, worüber ich mir erlauben
werde Ihnen nächstens Näheres mitzuteilen.
2. Beigeschlossen zwei Anfragen
den „Reigen“ betreffend von Frau Münchhelm
Dresden, von Dr.Wrde, Weimar Beiden habe ich
mitgeteilt, dass ich die Briefe Ihnen überwei¬
se und ihnen im übrigen wenig Hoffnungen ge
macht, Vielleicht wird es sich empfehlen mit
Rücksicht auf Sladeks Gastspielpläne in sol-
chen Fällen gelegentlich Sladek unverbindlich
zu Rate zu ziehen. Doch überlasse ich das ganz
Ihnen
Haben Sie eine regulläre und
verläs sliche Vertretung in Rumänien? Ich habe
bezüglich des „Reigen einen mir nicht sehr
aussichtsreich erscheinenden Antrag eines in
Ungarn lebenden Schriftstellers erhalten Brief
liegt bei, bitte um Rücksendung nach Finsicht-
4. Die Verhandlungen hinsichtlich
nahme.
des Aufführungsrechtes „Anatol", Spanien führe
ich also selbständig weiter.
5. Entwickeln sich die itali
schen Angelegenheiten durchaus nicht weiter
Hierüber möchte ich gern orientiert sein, da
ich in den nächsten Tagen den Besuch des Herrn