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S. Fischer, Verlag, Berlin W., Bülowstrasse 90
den 19/X. 1911
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien
Lieber Herr Doktor,
über die Wirkung des "Weitan Landes" sind Sie ja inzwischen
unterrichtet. Uns hat das Werk einen grossen Eindruck gemacht,
die Gestalt Hofreiters schlug so durch, dass sie, trotz der Unnatur
Monnards, prachtvoll sichtbar wurde. Aber die Kritiker haben, so
(v. m)
weit ich gesehen habe, mit Ausnahme Jacobsohns, ziemlich versagt.
Das Buch scheint sich indessen durchzusetzen, wir müssen heute
schon die 5. und 6. Auflage drucken und ich hoffe, es wird in die-
sem Jahr nicht dabei bleiben.
Wir werden Sie bei unserm Fest sehr vermissen, wir hätten Sie
gern dabei gehabt. Die Sache sollte ursprünglich im kleinen, inti-
men Kreis gefeiert werden, sie wächst sich aber, sehr gegen meine
Neigung, zu einer grossen offiziellen Sache aus.
Hoffentlich werden Sie im November "Das weite Land" im Les-
sing-Theater noch zu sehen bekommen. Ich habe Brahm seit der
Premiere nicht mehr gesprochen und weiss nicht, welche Aussichten
er machen kann.
Haben Sie die illustrierte Ausgabe mit dem Wiener Verlag ab-
gemacht? Ich vermute, dass sich eine Wiener Zeitungsnotiz, die
mir von Perles in Wien geheimnisvoll gemeldet wird, auf dieses
Buch bezieht.
Mit herzlichen Grüssen Ihr ergebener Fischer
S. Fischer, Verlag, Berlin W., Bülowstrasse 90
den 19/X. 1911
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien
Lieber Herr Doktor,
über die Wirkung des "Weitan Landes" sind Sie ja inzwischen
unterrichtet. Uns hat das Werk einen grossen Eindruck gemacht,
die Gestalt Hofreiters schlug so durch, dass sie, trotz der Unnatur
Monnards, prachtvoll sichtbar wurde. Aber die Kritiker haben, so
(v. m)
weit ich gesehen habe, mit Ausnahme Jacobsohns, ziemlich versagt.
Das Buch scheint sich indessen durchzusetzen, wir müssen heute
schon die 5. und 6. Auflage drucken und ich hoffe, es wird in die-
sem Jahr nicht dabei bleiben.
Wir werden Sie bei unserm Fest sehr vermissen, wir hätten Sie
gern dabei gehabt. Die Sache sollte ursprünglich im kleinen, inti-
men Kreis gefeiert werden, sie wächst sich aber, sehr gegen meine
Neigung, zu einer grossen offiziellen Sache aus.
Hoffentlich werden Sie im November "Das weite Land" im Les-
sing-Theater noch zu sehen bekommen. Ich habe Brahm seit der
Premiere nicht mehr gesprochen und weiss nicht, welche Aussichten
er machen kann.
Haben Sie die illustrierte Ausgabe mit dem Wiener Verlag ab-
gemacht? Ich vermute, dass sich eine Wiener Zeitungsnotiz, die
mir von Perles in Wien geheimnisvoll gemeldet wird, auf dieses
Buch bezieht.
Mit herzlichen Grüssen Ihr ergebener Fischer