d. 20. Januar 1912
durch eine solche Auswahl für unser projektiertes dreibändiges Werk
eintreten müssen, eine idelle und darum auch materielle Entwertung.
Sie lässt sich nicht ziffernmässig nachweisen, aber die Augustion,
dass eine Auswahl Ihrer erzählenden Schriften für 1 Mark zu haben ist,
kann den an sich billigen Preis von 10 Mark für das dreibändige Werk
gewiss nicht günstig beeinflussen. Wie ich die Sache auch drehen und
wenden mag, ich sehe keinen Vorteil für sie in diesem scheinbar ver-
lockenden Anerbieten.
Und was nun "Fertha Garlan" betrifft, so scheint es mir, als ob
die Vertreter Ullsteins dieses Buch nicht kennen. Die Ullsteinsche
Bibliothek ist auf das Publikum der Unterhaltungsblätter eingestellt,
ich weiss nicht recht, ob sie wagen würden, "Bertha Gerlan" zu bringen,
Ich verspreche mir von „Bertha Garlan“ in meiner Bibliothek
einen sehr grossen Erfolg. Ich drucke 20,000 Exemplare und ich bin
sicher, dass ich gerade von diesem Buch mehr verkaufen werde wie von
irgend einem andern in meiner Sammlung.
Ich glaube nicht, ob das Theater von Lothar für den "Medardus"
in Betracht kommt. Für dieses Stück wird bei der neuen Constellation
Anno 1914 eine geeignetere Bühne zu haben sein, Sie können kaum etwas
Besseres tun als abwarten.
Mit herzlichen Grüssen
S Fischer