B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1915-1930 Originale, Seite 928

Bouvel
802
Abschrift des Briefes vom Deutschen Theater Berlin.
— — — —
G.
den 13.5.27.
(1)
G.C.H.
Firma
S. Fischer Verlag A.G.,
Berlin W.
Sehr geehrter Herr Doktor!
mir
und
Sie hatten vor einiger Zeit die Fr.
Dichkeit
G.F.P.
Weihern einzusenden, auf den ich von verschie-
Schnitzler's »Ganz zu
G.C.H.
Somme de la nouvelle
denen Seiten schon aufmerksam gemacht worden war. Ich habe das Stück
schon gelesen und Sie werden es nicht anders erwarten, als dass
lʼhonneur a lʼadresse
mich eine so kultivierte Arbeit auf das Aeusserste anzieht. Ich habe
die prachtvollen Verse mit der allergrössten Freude genossen.
Wenn ich nun auf die von Ihnen sicherlich sogleich gestellte
Frage bezüglich der Aufführung komme, so sieht es damit zunächst nicht
Ach
so aus, wie es wünschen möchte.
Ein solches Stück erfordert eine ganz ausserordentliche Be-
nicht nur, was die Persönlichkeiten der Schauspieler anlangt
setzung
Votre très-diteur.
ouest eu une autre mauvaise
m m m
M.
sondern auch was ihre stilistische Eignung anlangt, ein solches Stück
Mais elle lʼautre beaucoup de même
darzustellen.
Sie sind selbst über die Berliner Theater zu gonau orientiert,
um nicht zu wissen, dass eine solche Besetzung sehr schwer zusammen
zu bringen ist und dass man andererseits ein solchos, dem Tagesspiel-
plan gänzlich abgewandtes, Stück nur in vorzüglicher Besetzung geben
darf.
Es ist dies eins der Werke, die man unbedingt im Auge behalten
muss und darum bitte ich Sie, mir zu erlauben, das Stück noch etwas
zu behalten.
Mit besten Grüssen
Ihr ergebener
gez. HANS ROTHE