Brandes Arkiv: Brandes Arkiv– Wassermann an Brandes, Seite 7

engèren Heimat ab (w. ziemberg, türbach)
und noch heute gibt es doch eine mündliche
Tradition über ihm. Es ist ein grosser Stoff
von allgemein menschlicher Bedeutung
und ich glaube hier in der Idee die
resteste Ausdehnung gegeben zu haben,
und ein ich alles seltsame und Singuläre
twilichst verwischt und aufgelöst habe.
doch auf sich, auch nur andertungs¬
weise, mehr d'arribe nicht gut sagen,
Sie verder ja das Buch bald Reumen
lernen und ich bin sicher, dass Sie
darin eine Entwicklung nach ganz
anderer Richtung tussen und dass das
meiste von dem, was sie nur meiner
kunst, meine darstellungsart zum
stellen oder lauten darauf machten
in diesem Verk gar nicht aufzuschär¬
sein wird. Es erscheint mir selbst
die eine große Zuflösung von
diesonangen. Un darauf Rouent es
ja hier au ob et ennem Runckler
gegeben ist, von innen heraus zur
weihert gegen Welt und Werk zu
gelangen; es ist das Characteistische
innerer Zeit, dass auch große Talense
an sich selbes ersticken.
Ich glaube auch dass ich
hier zum ersten kal nicht um meine
v. Meichkeit gegeben zahle — um
Thren eignen, besonders durch zu gebrauchen —
sondern eine allgemeine, eine
soziale Histlichkeit. Das ist richtig.
Unsern deutschen Schriftstellern, was Sie
auch sonst haben mögen, fehlt es, mit
Sorsnahme der ganz grossen natürlich.
an Welt. Besonder gegenwärtig legt
man etwas gar zu viel gewicht auf
die „Seele“ uns begnügt sich, wo mehr
Landwerksmässige Bearbeitung bequem¬
kommenes Aileens zu bestellen vorliegt.
damit, ein continulores Etwas in einem
bodenlosen Raum schwimmen zu lassen;
selten tritt beneres auf diese tot zu
Tage als höhere literarische Seiltäugerei
Bei dem Künstler des reift, reiten will,
und auch weiss was Reife ist, entscheht
aber ein grosses Verlangen nach dem
was ich „Welt“ neune, weil, wie sie
im höchsten Sinn etwa die wahlver¬
wandtschaften oder, in einem vierig
Geringeren, etwa die englischen Romane
des 18. Jahrhunderts bis herab zu Thackeray
euthalten.
was Sie über, viel sagen gegen die
Inden von Ziondorf bemerken, scheint uns
zumeist stichhältig. Die Einflechtung des
Königs hat, äusserlich betrachtet, gewiss
etwas viermöliches, der ideelle zusammen.
hang ergebt sich freilich von selbst, wenn¬
gleich es etwas jugendlich verstiegen erscheint;
(denn Sie müssen bedenken, dass ich
dieses Buch im Eller von 22 Jahren
schrieb.) aber dass Ludwig II „ einfach“,
nahmig“ gewesen, wie Sie schreiben,
das ist meine Zusicht nicht. In diesem
fall werden wir uns wahrscheinlich ebenso
schwer verstehen wie in allen andern leicht.