lich glühte sein Herz von einer unbestimmten Er.
wartung auf, in der er selbst seine Stirn, sei nen
Blick, ja sein ganzes Wesen sich erhellen fühlte.
Kaum, dass man von Tische aufgestan¬
den war,setzte Friedericke sich an den Flügel.
Flüchtig, wie zur Uebung begann sie den Klavier-
part des Mendelsohnschen Trios anzuschlagens. Als
sie bald stockte, nahm sie die Noten her, die Mutter
blätterte um und ihrer Gewohnheit nach gab sie
durch taktgemässes Nicken und Blicke zu ihrem Sohn
ihr Einverständnis mit Friederickens Spiel und
zugleich auch mit der Komposition kund. Rudolf
trat heran; er hatte Lust mit der Schwester, wie er
es in früherer Zeit oft getan,vierhändig zu spie-
len und einigte sich auf einer der Bach'schen
Brandenburgischen Konzerte. Die Mutter hörte be-
sich
glückt zu, der Vater hatte xxx/in das dem Salon
benachbarte Ordinationszimmer zurückgezogen, aber
die Türe offen gelassen, so dass die Töne zu ihm
drangen, während er bei der grünbeschirmten Stu-
dierlampe ein medizinisches Journal durchblätterte.