16/4.31.
Dilenz sprach zu Rudolf mit einem ungewohnten
Ton von Herzlichkeit, dem immerhin die zwingende
Echtheit fehlte. Rudolf spürte, dass der Dichter
ihn gewinnen, erobern,zum mindesten charmieren woll-
te. Doch obwohl er das spürte fühlte er sich ein-
wenig geschmeichelt, ja beinahe gehoben, durch die
freundschaftliche Art, mit der Tilenz ihm entgegen-
kam. Rudolf erkundigte sich nachdem Termin und der
Besetzung des neuen Stückes, dessen Aufführung am
Burgtheater bevorstand. Dilenz hatte viele Jahre
daran gearbeitet, vielmehr, er hatte es vor mehr als
zehn Jahren begonnen und erst im vorigen Jahre
wieder neu aufgenommen. "Als ich es begann, war ich
beinahe noch jung. Dann ist allerdings ziemlich viel
dazwischen gekommen.
"Sie waren viel auf Reisen",bemerkte Rudolf.
"Auch das", erwiderte Dilenz in seiner bei-
läufigen Weise, „aber das ist eigentlich das Wenigste."
"Es ist nach einem spanischen Original?“
fragte Rudolf und bedauerte es gleich wieder.
Dilenz sprach zu Rudolf mit einem ungewohnten
Ton von Herzlichkeit, dem immerhin die zwingende
Echtheit fehlte. Rudolf spürte, dass der Dichter
ihn gewinnen, erobern,zum mindesten charmieren woll-
te. Doch obwohl er das spürte fühlte er sich ein-
wenig geschmeichelt, ja beinahe gehoben, durch die
freundschaftliche Art, mit der Tilenz ihm entgegen-
kam. Rudolf erkundigte sich nachdem Termin und der
Besetzung des neuen Stückes, dessen Aufführung am
Burgtheater bevorstand. Dilenz hatte viele Jahre
daran gearbeitet, vielmehr, er hatte es vor mehr als
zehn Jahren begonnen und erst im vorigen Jahre
wieder neu aufgenommen. "Als ich es begann, war ich
beinahe noch jung. Dann ist allerdings ziemlich viel
dazwischen gekommen.
"Sie waren viel auf Reisen",bemerkte Rudolf.
"Auch das", erwiderte Dilenz in seiner bei-
läufigen Weise, „aber das ist eigentlich das Wenigste."
"Es ist nach einem spanischen Original?“
fragte Rudolf und bedauerte es gleich wieder.