vor trojes Mauern liegen, und
daß unaufhörlich fortwährt der
blutig. Streit, durch den schon so
viele streitbare Helden in den
Staub gesunken. Hätte Helena
deutlicher vor uns stehen können, wenn
Homer etwa die Schönheit ihrer Haare
ihrer Augen beschrieben hätte? Jetzt
aber, wo wir die bewundernden Worte
der alten Tropner hören, wo wir den
Eindruck, den Helena selbst auf
Greise hervorruft, aus dem Munde
der staunenden Männer selbst erfahren,
jetzt ist seine selben Augenblick vor
uns gezaubert in ihrer ganzen einzigen
wunderbaren Schönheit.
Ebenso aber werden wir uns über
den Charakter der Dorothea
im Anfang des Gothe schon Epos
ausschließlich durch den Eindruck klar,
den sie auf den edelmütigen Jüngling
Hermann hervorgebracht. Bevor wir ihren
Charakter in Wirklichkeit sehen, erblicken
wir ihn als Spiegelbild, wir sehen, wie
sich der Eindruck ihres Wesens auf
Hermann äußert, und sollen daraus
einen Schlußins Allgemeine ziehn.
Nun müssen wir uns vor allem fragen,
ob der Spiegel ausch ungetrübt ist, in dem
ihr Bild erscheint. Ist Hermann fähig,
über das Mädchen, das er vom ersten
Augenblick an sieb gewonnen, ungartenisch
zu urtheilen? Das können wir erst
erfahren, wenn sie selbst vor uns tritt,
wenn sie uns der Dichter mit seinen
eignen ruhigen, kloren Worten schil¬
dert. Und siehe da - Hermann, der sie
liebt, konnte sie nicht in schönere Worten
greisen, als in der Dichter, der unbefangene,
selber thut. Kann es wohl ein
herrlicheres Zeugnis für die reinen,
Fleckenlosen Charakter des Mädchens
daß unaufhörlich fortwährt der
blutig. Streit, durch den schon so
viele streitbare Helden in den
Staub gesunken. Hätte Helena
deutlicher vor uns stehen können, wenn
Homer etwa die Schönheit ihrer Haare
ihrer Augen beschrieben hätte? Jetzt
aber, wo wir die bewundernden Worte
der alten Tropner hören, wo wir den
Eindruck, den Helena selbst auf
Greise hervorruft, aus dem Munde
der staunenden Männer selbst erfahren,
jetzt ist seine selben Augenblick vor
uns gezaubert in ihrer ganzen einzigen
wunderbaren Schönheit.
Ebenso aber werden wir uns über
den Charakter der Dorothea
im Anfang des Gothe schon Epos
ausschließlich durch den Eindruck klar,
den sie auf den edelmütigen Jüngling
Hermann hervorgebracht. Bevor wir ihren
Charakter in Wirklichkeit sehen, erblicken
wir ihn als Spiegelbild, wir sehen, wie
sich der Eindruck ihres Wesens auf
Hermann äußert, und sollen daraus
einen Schlußins Allgemeine ziehn.
Nun müssen wir uns vor allem fragen,
ob der Spiegel ausch ungetrübt ist, in dem
ihr Bild erscheint. Ist Hermann fähig,
über das Mädchen, das er vom ersten
Augenblick an sieb gewonnen, ungartenisch
zu urtheilen? Das können wir erst
erfahren, wenn sie selbst vor uns tritt,
wenn sie uns der Dichter mit seinen
eignen ruhigen, kloren Worten schil¬
dert. Und siehe da - Hermann, der sie
liebt, konnte sie nicht in schönere Worten
greisen, als in der Dichter, der unbefangene,
selber thut. Kann es wohl ein
herrlicheres Zeugnis für die reinen,
Fleckenlosen Charakter des Mädchens