A68: Aegidius, Seite 11

Zu bringen nicht — Ist dies der Grund, Lebt wohl
Dass Ihr Euch sorglos meinem Wort,
Und gilt Euch das nicht, doch dem acten Jurisort
Abt
Marieens, der hochwürdigen Frau vertraut.
Bleibt, bleibt.
(Hier giebt der Abt dem Ungidius Mariäens Brief,
Negidius
(zum Abt) Ihr lasst ihn völlig mir und meiner Kunst¬
Wozu? daß ich verspottet werde?
en lisant
Zu jeder Stund des Tag’s gehört er mir;
Abt.
Stets hab’ ich freien Zutritt zu dem Bruder,
Der Euer Arzt ist, ist ein Philosoph¬
Und völlige Freiheit über all sein Thun, —
Aegidius
Wofern es nicht den menschlichen Gesetzen,
Hasa!
Dem Recht der Deristen und dem Recht des Klosters
Benedikt (zum Abt)
In schroffer Weise widerspricht.
Vergeist, hochwürdiger Herr, Ihr habt
Abt.
Misverstanden. Wär ich Philosoph,
Die Frau,
Und wollt ich Arzt des kranken Bruders werden,
Die Euch empfiehlt führt ein gewichtig Wort.
So sagt’ ich wohl mit gleichem Recht und Sinn:
Ihr frommer und der Menschen kundiger Geist
Ich will durch Feuer Feuer löschen.
Vermag das Richtige stets zu erfassen:
(Aegidius wird aufmerksam)
Ich traute ihn nicht, glaubt ich nicht an Euch.
Sch
Heilt ihn, sein Herz ist edel und sein denken.
Bin Arzt, und wie mein reifes Alter und
Ihr nützet vielen, macht Ihr ihn gewesen.
Nach mehr die Reife, die Erfahrung giebt,
Ich lass' ihn Euch
Verbürger kann, kein unverstand der Thor,
Benedikt
Der überschätzt, was seine Kunst vermag.
Bis ich ihn heil und seiten
Jedenach richt' ich, lieber Mönch Angidius
dem wiedergebe, dem er angehört. (Abt ab)
Mit einem Selbstvertraun die Bitt an Euch