A68: Aegidius, Seite 15

dem Zimmer eines Weises, das mich küsste,
Mich küsste! Glücklicher Äegidius.
Und doch unglücklich! Beides bist du ja
Du hast das Glück des einen heisten Kusses
Mit deiner Sehnsucht stets erneuter Qual
Erkauft - und - (Er sieht nach der Thüre)
Zittern fühl' ich meinen Leib,
Schau ich dorthin - - der sonderbare Mann
Verließ mich, und in jedem Augenblick
Kann er dorther mit - Wie T1- Nein - oh mit ihr? -
Er kommt mit ihre? - mit ihr -? War sie 28?! Sie war?“
die mich - ja, ja, sie war's, die mich geküsst¬
Ein jubelnd Fühlen glüht durch meine Brust¬
O Sie will mich sehn, den kranken Mönch Zegidius,
Sie brachte ja die Krankheit auf sein Haupt¬
Sie will ihn sehn, will ihm ihr Mitleid gollen,
Sie will ihn fragen, ob ihm wohler ist,
Sie will Genesung bringen dem Erkrankten,
Sie frägt ihn mild: „Wie bring’ ich Heilung dir?“
Besinn' ich mich -? - Weib, Weib; du mußt mich lieben,
den kranken Mönch begidius mußt du lieben,
den du geküsst, mit solcher Gluth gekürst!
So kann die Leidenschaft nur küssen – Nur
die Leidenschaft, die wahre, stürmischer heiße
Und wahr und feurig liebst du mich – Weib, Weib
Du hast den armen Mönch geküsst und liebst ihr
Und er ist da und wartet dein — komm, komme!
Und sag ihm selbst – und laß dir sagen, daß —
daß ich dich liebe!
(Foustina tritt herein)
Aegidius starrt sie an. Pause, er bleibt stumm.
Fauctina fasst seine Hand,
Aegidius fährt zusammen.
Faustina
Ganz derselbe Blick,
Der auf mich fiel, als ich Euch predigen hörte.
Aegidius.
Derselbe Blick...
Faustinea.
Und drinn dieselben Fragen.
Aegidius.
Dieselben Frage? Weh, mich schwindelt!.. Lasst mir
Zeit zum Besinnen, denn jetzt scheint es nur,
Als schwebt ich schwindelnd hoch hinüber nun
Von einer Nätte, da ich elend war
zu einer fremden, unbekannten, neuen