A68: Aegidius, Seite 16

Aus der mir dürfte, seltsam mild berauschend
Entgegenströmen und den Sinn umnebeln.
Mir ists, als zog es weich mich immer fort,
Ich weiss wohin und weiß es nicht — und ohne
Glückseligkeit und ohne- Leiden- und
H a Licht! - nun wird es heller - immer heller
Ich sehe dich - dich! Dich! Und alles wallt
Um Dich! Glückseligkeit und Leiden — Und
Ich bin bei Dir - und schau in deine Augen¬
Und liebe dich! Unendlich lieb’ ich dich!
(Stürzt ihr zu Füßen)
Faustina.
Weil du mich liebst, will ich dich küssen
Begidius. —
Und
Hast mich geküsst, hast mich geküsst — O sprich doch!
Faustina (küsst ihn)
Dies ist mein zweiter Kufs auf diese Lippen
Aegidius sie wild umfassend
Ohinmlisch Wesen!
Faustina.
Stenne mich Faustinur.
Jegidius.
Geliebte nein ich dich- und preise mich
Beglückt, wenn du mich lieben willst!
Faustina.
with
Mich lieben kannst, du Kindischer! 0ff stünde
das Liebenwollen und Nichtlietenwollen
Doch stets bei uns! Die Liebe ist ein Zwang¬
Die Leidenschaft ist Herrin meines Willens,
Und so, Aegidius, muß ich dich lieben.
Aegiduis
O theures Weib, o las mir diese Hand,
Lass wund erselge Märme durch mein Herz
Beglückend ziehn – denn ach, wie war mir einst!
Ich lebt ein Leben, traurig still dahin —
der Zelle Wumpfe Luft umfing mich schweigend,
Und alleslag in trüber Dämmerung.
Ich wußte nicht und weiß nicht, wie mir war.
Wie sie geschwunden sind, die öclen Tage,
Das frag mich nicht — die Zeit war leer und stuum
Aus träumelosem Schlaf erwacht ich mählig.
Und strich mir über Augenbraun und Wimpern
Und fuhr empor.- und rief... Ein seltsam Dämmern!
Ein zweifelhaftes Licht! Was bringt es doch?