A68: Aegidius, Seite 44

Und Mandschein wechseln, hab ich längst gewußt,
Dass dieses Herz noch unruhvoll sich regt,
Weiß ich seit heut". - Ich habe nie geliebt. (Wendet sich zum Ge¬
Felicitas kommt schnell.
ihre
(der Abt hört Schritte auf der Brücke u. dreht sich um.)
Hilarius.
Felizitas:
Felicitas (zuckt zusammen)
Last mich, laßt mich!
Hilarius.
Wohin:
Felizitas? —
Felicitas.
Ich bitt Euch, fragt mich nicht -
Und last mich Eure Stimme nicht vernehmen,
Und geht —
Hilarius.
Ein Wort nur. (Felizitas wendet sich rasch zum Gehe).
(Er fasst sie bei der Hand) Last mir diese Hand¬
Ich bitte dich, Felizitäs! Du sollst
Auf ewig frei von dem Verhassten sein,
Wenn du ihm wenig Augenblicke nur
Hier diese Hand läßt ruhen in der seinen.
in the
Du hast Angidius geliebt. Ich hörte,
die Liebe lehre an die Gottheit glauben
Ist % also Mädchen? - Doch ich furcht, es kann
Auch anders kommen, wenn man liebt,-
Ich hab' an etwas über uns geglaubt,
An etwas Großes, Hehres, Hoheit volles.
Nun aber Denk’ ich einen andern Gott,
Der lässig sich in seine Wolken füllt,
Hahn um die Lippen, Spott in seinem Blick
der alles gehen läßt, wie es eben geht,
Ein König, der es nicht der Mühe wert hält,
Für sein bedeutungsloses Volk zu sorgen
Und sich vergnügt, indem er's leiden sieht,
Felicitas, warum mußt’ ich dich sehn?
Doch nun, nun ist's geschehen - Wie machst da 36 gut? -
last sie mir –. Sag dach,
Laß deine Hand mir, -
Seltsamer Blick. Was mag
Wie machst Du’s gut?
Der Blick aus Deinem Aug. bedeuten?
Felicitas.
Lass mich!
Hilarius.
Auch deine Nimm ist schön – Welch Ebenmaß!