A68: Aegidius, Seite 45

Selicitas
Ich fleh" Euch an! Last mich!
Hilarius.
Weh mir und dir,
Dass ich Dich sah. Weh dir! Felizitas¬
Denn ich will glücklich werden. Wer verwehrt
Wir jetzt mein Glück nach! da ich ja an Gott
Nicht glaube!
Felicitas.
Abt! Der reinste Gottesglaube
Ist menschliches Gefühl¬
Hitarius
Ich liebe Dich —
Und keine andre liebt' ich je zuvor dir
Felicitas.
Lass mich¬
Hilarius.
Die Ruh des Herzens schwand,
In meinen Pulsen ras die Leidenschaft,
Wie vor dem Mand die Wolken aber jagen,
Sei mein, Feligitas
(Sie reißtl sich los und stürzt sich über das Brückenge¬
länder in den Flufs. Der Abt schreit laut auf.
die Beurline habt sich - die Szene zeigt die Kirche¬
Abendmesse Bruder Kleophas steht auf der Kanzel, nu
ten die Andächtigen. die Lichten sind angezündet, eben beginnt
die Orgel leise zu spielen.
Leophas
und so, geliebte Andächtigen, lebet fort im Glauben
an Gott Vater, Gott Sohn und den heiligen Geist, auf
daß ihr nicht sterbet als Ketzer und im Eigefeuer tratet
wo die Flammen um leden die sündigen Seelen in eine
ger Verdammis. Amen.
Orgelspiel.
Während des Orgelspieles, das einige Zeit währt, steht
Begiclius still im Schatten einer Säule. Langsam sieht man
den Abt dem Manche nahen. Augi deus bemerkt den Abt¬
nicht. Dieser sieht ihn lange an. Wie sich Augidius zum
Gehn wendet, erblickt er den Abt vor sich.
Hilarius.
Du brauchst dich nicht mehr nach der Welt zu sehnen,
Felizitas ist tot¬
geht langsam
Regidius sieht ihn wie erstarrt an u. verschwindet
theilten staust in die Sakriste.
Hilarius setzt sich auf die Stufen eines Altars und
verbigt sein Gesicht in der Hännt¬
Mr
Ende.