A94: Der junge Medardus, Konvolut Zeitungsausschnitte mit historischem Material, Seite 5

Gentj. K.
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Abendblatt.
1909.
Wien, Donnerstag, den 13. Mai
Nr. 16065.
der Herzegowina ergeben, und die rechtliche Voraus¬
rischer Seite hat es gewiß nie daran gefehlt, wie aus
setzung ist die finanzielle Haftung, welche Oesterreich und
großen und kleinen Ereignissen deutlich gefolgert werden
Bienerth und Burian.
Ungarn für die beiden Länder zu tragen haben. Dabei
kann. Schließlich braucht man nur an die Entwicklung
(Geschrieben am gestrigen Tage unter dem Eindrucke der Abatte.)
würde es sich durchaus nicht um irgend eine Bevor
des bosnischen Bahnwesens sich zu erinnern, um zu
Vom Reichsratsabgeordneten Dr. Stephan Lich
mundung Bosniens handeln, dessen Autonomie in keiner
wissen, ob der ungarische Einfluß in der bosnischen
Wien, 13. Mai.
Weise dadurch zu berühren wäre.
Landesverwaltung sich auf der bescheideneren Höhe der
Ministerpräsident Baron Bienerth hat die finanzielle
Ministerpräsident Baron Bienerth hat in seiner
ungarischen Beitragsquote für die gemeinsamen Finanzen
halt oder selbst weit über das Maß der österreichischen Tragweite des Privilegiums der Bosnischen Agrarbank doch
Rede wohl zum größten Teile die Lücken ausgefüllt
zu gering eingeschätzt. Wie er richtig hervorhob, ist nicht
welche die mitgeteilte Amtskorrespondenz mit dem gemein¬
konnte Quote hinaus sich bisher geltend gemacht hat.
die Erteilung der Konzession der springende Punkt,
samen Finanzministerium aufwies. Vor allem
Baron Bienerth macht auch das österreichische
sondern die Landesgarantie für die Grundentlastungs¬
man entnehmen, daß die österreichische Regierung
Parlament oder richtiger seine Delegation dafür verant
Reichsfinanzminister Baron Burian gegenüb
obligationen der Agrarbank. Zunächst muß es manchem
wortlich, daß es die österreichischen Interessen nicht ge¬
schiedener und bestimmter auftrat, als es den Anschein
Zweifel begegnen, ob bei Belehnungen bis zum vollen
nügend gewahrt und den beruhigenden Erklärungen des
hatte, daß aber zur Zeit, als sie sich der österreichischen
Werte nicht auch Fehlgeschäfte in größerer Zahl eintreten
Reichsfinanzministers über die bosnische Agrarfrage zu
können, und ob die Verwaltung der Bank dafür ge¬
Interessen annahm, die Kuh schon aus dem Stall
sehr getraut hat. Er findet auch einen leisen Tadel
nügende Kautelen liefert. Der Ministerpräsident gibt selbst
Die österreichische Regierung war vor eine im Wesen
dafür, daß er nicht bereits im Oktober aufmerksam ge-
bindende Erklärung gestellt, konnte nicht viel mehr er¬
zu, daß „unsichere Geschäfte" immerhin zu stande
macht wurde auf das, was Dr. Sustersic zu jener
reichen und hat angesichts der Verhältnisse immerhin
Zeit von Baron Burian erfuhr. Durch einen Zufall kommen können und findet eine Sicherung zunächst in
einen Erfolg errungen, dessen Realisierung allerdings
der Gestaltung des bosnisch=herzegowinischen Budgets
wurde er auf die Angelegenheit aufmerksam gemacht
davon abhängt, daß die bosnische Landesvertretung die
die er sodann aufgriff und, wie er selbst meint, zu spät das in den Jahren 1908 nicht unbeträchtliche
Interessen der Bevölkerung wahren, und daß die öster
Ueberschüsse aufweist. Wie wird es aber mit den bosni¬
nachdrücklich verfolgte. Durfte und darf es aber solche
schen Finanzen, die manche wesentliche Neubelastung er¬
reichische Regierung sich mit der gebotenen andauernden
Zufälle geben? Soll die österreichische Regierung nicht
Aufmerksamkeit und zähen Energie der Rechte unseres
fahren (Abfindungssumme an die Türkei 2c.), künftighin
genauer Bescheid wissen über die Vorgänge in der bos¬
Staatsgebietes in den bosnischen Angelegenheit
bestellt sein? Die Einflußnahme auf die Bildung des
nischen Landesverwaltung als ein Abgeordneter oder
Voranschlages von Bosnien und der Herzegowina verhütet
nehmen wird.
ein Journal? Hätte nicht längst in irgend einer Weise
Daß dies bisher nicht geschehen ist, hat der Minister
selbstverständlich nicht, daß die Rechnungsabschlüsse aus
die ihn dafür Vorsorge getroffen werden sollen, daß die öster
präsident zugegeben, wenn auch in einer Form,
der Landesgarantie für die Agrarbank Belastungen auf¬
selbst für die Zeit, da er Minister des Innern war, von reichische Regierung über alle Vorgänge in Bosnien
genau unterrichtet sei, namentlich über solche, die au
weisen können.
der Verantwortung befreit, während der Zeitpunkt
Die Bedenken gegen die Landesgarantie sind nicht
wirtschaftlichem und finanziellem Gebiete sich abspielen
dem er als Leiter der Staatsgeschäfte in Oesterre
ontkräftet worden und können nicht beseitigt werden
Ist es für Oesterreich nicht wichtiger, einen genauen
feststeht.
um die Angelegenheit kümmerte, nicht deutlich
Welchen Sinn und Zweck soll es haben, daß das Land
Nachrichtendienst über Bosnien zu halten als für irgend
Doch soll das Verdienst nicht geschmälert werden, daß er
für eine Einrichtung Garantie übernimmt, die es zweck¬
einen Auslandsstaat? Wäre es somit nicht an der Zeit
mit der tradition der bisherigen österreichischen Regie¬
mäßiger selbst durchführen sollte. Es überläßt den ge¬
rungen, die bosnischen Angelegenheiten nur der zeit=
schäftlichen Nutzen einem privaten Finanzinstitute, stellt
weiligen Aufmerksamkeit der österreichischen Delagation, der genauen Beobachtung der bosnischen Angelegenheiten
ben ganzen Apparat der autonomen Verwaltung zur
befaßt und für eine fachliche Berichterstattung Sorge
sonst aber dem absolutistischen Regime der Reichsfinanz
Verfügung und kommt schließlich noch für Fehlbeträge
trägt? Ich lege weit mehr Wert darauf, daß die öster
minister zu überlassen, gebrochen hat. Er hat sodann
Baron Jorkasch=Koch mobilisiert, der mit seiner be¬ reichische Regierung auf unmittelbarem Wege zur Kennt¬
Agrarbank auf!
nis der Geschehnisse in Bosnien und zur Betätigung
kann vom österreichischen Standpunkte aus nicht
kannten schneidigen Rede sich der Erinnerung der Zeit¬
sigatsrechtlich gegebenen oder zu sichernden
werden und ebensowenig von dem Gesicht
ihrer
auch
genossen deutlich eingeprägt und, wie zu hoffen
daß das Ministerium des Anschlage.
Ingerenz gelangt, als in
###tzes und der Jni
für die Zukunft der Behandlung bosnischer Angelegen¬
wärtigen, abermals ein gemeinsames Ministerium, was
Der Regierung
osnien und der Herze,
heiten die Richtung gegeben hat.
nunmehr als Errungenschaft gelten soll, sich der öster¬
ienerth ist es gelungen, die endgiltige Entscheidung
Ministerpräsident Baron Bienerth erklärt in seine
Rede, daß der Reichsfinanzminister „ohne die gebotene reichischen Interessen anzunehmen hat. Möge dies ge
der die Berechtigung der Agtarbank, das Geschäft der
schehen, möge aber auch nicht unterlassen werden, sei es
metenablösung zu übernehmen, der bosnischen Landes¬
Rücksicht auf unsere Interessen selbständig vorgegangen
auch in voller Parität mit Ungarn, eine Institution der
ertretung vorzubehalten. Ist diese ihrer Pflicht bewußt,
ist“. Das ist ein scharfes Wort, das Baron Burian di
geschilderten Art zu erhalten. Gelegenheit dazu wird sich
gibt es für sie nur einen Weg, ohne Verzug die
volle Verantwortung aufbürdet, für die ihm nur die Ent
anläßlich der Verhandlungen mit Ungarn über die staats-
entlich=rechtliche obligatorische Grundentlastung nach dem
schuldigung zur Seite steht, daß er auf österreichische
Interessen nicht aufmerksam gemacht wurde. Von unga= | rechtliche Stellung beider Staatsgebiete in Bosnien und
allenen österreichischen Krieger.“ Die glatte Reversseite
herzliche Glück= und Heilwünsche dar. Der Fakultät gereicht
die Inschrift: „Zur Jahrhundertfeier der ruhmreichen
es zur Ehre, Adolf Wilbrandt, der uns schon durch die
Kleine Chronik
schlacht von Aspern 1809—1909." Beide Medaillen ge¬
Erinnerung an seinen Vater Christian Wilbrandt, unseren
gen in den nächsten Tagen in die Oeffentlichkeit. — Bei
Wien, 13. Mai.
einstigen Amtsgenossen, verbunden ist, zu den von ihr promo¬
sem Anlasse seien einige Arbeiten erwähnt, die Professor
[Hof= und Personal nachrichten] Erzherzog
Franz Ferdinand, der gestern früh vom Semmering
karschall kürzlich vollendet hat. Es sind dies eine durch
vierten Doktoren zu zählen.
ppierende Porträttreue ausgezeichnete Porttätplakette des
nach Wien zurückgekehrt ist, hat in den zwei Tagen seines
[Ernennungen.] Der Finanzminister hat im
dortigen Aufenthalts neun Auerhähne geschossen. Dem
eneraladjutanten FZM. Freiherrn v. Bolfras, eine
Personalstande der alpinen Salinenverwaltungen die Ober=
Hotelier Herrn Panhans gegenüber sprach der Erzherzog
erkleinerte Wiedergabe der Karlweis-Plakette und
bergverwalter Viktor Wenhart und Karl Blaschke in
die vollste Zufriedenheit aus und bemerkte, daß er vielleicht
im Revers und Avers mit trefflichen figuralen Dar¬
Hall zu Bergräten, den Bergverwalter Hans Vogl in
nächste Woche nochmals auf den Semmering kommen werde.
llungen gezierte Preismedaille des Landes¬
Altaussee zum Oberbergverwalter und den Bau¬
— Erzherzog Ferdinand Karl ist samt Gefolge zum
Maschineningenieur Josef Kas in Aussee sowie den Hütten
ulturrates von Niederösterreich.
ständigen Aufenthalt gestern abends in Baden eingetroffen
verwalter Friedrich Mitteregger in Ebensee zu Ober
[Abenteuerliche Gerüchte über eine
und im „Hotel Sacher“ im Helenenthal abgestiegen.
Hüttenverwaltern ernannt. Der Handelsminister hat den Post
Diederauffindung Johann Orths in
Arco wird uns berichtet: Prinzessin=Witwe Mor
verwalter Johann Schäfer in Bludenz zum Oberpost
tmerika.] Aus London wird uns berichtet: Die von
Sachsen=Altenburg ist nach dreiwöchentlichem Aufent¬
estern nach Altenhuro ab= (verwalter in Feldkirch ernannt.
gerausgegebenen Zeitungen in Chicago.