ihm ungarisches Kavauerteausgevor zugesichert, er rief
Provinzen des Reiches bildeten sich Landwehrbataillone
Wir feiern die Gedenktage des Jahres 1809 nicht mit
die Wiener zur Verteidigung der Stadt, erinnerte die
Wien stellte sechs Bataillone, Triest vier. Heinrich von
Freudenfesten, dazu bieten die historischen Ereignisse
Bürger an ihre Großtaten zur Zeit der Türkenbelagerung
Collin dichtete seine Wehrmannslieder, Gyrowetz und
jenes weltgeschichtlichen Jahres keinen Anlaß. War es
warb die Jugend zum Freiwilligendienste. Aber die
Weigl setzten sie in Musik; sie erklangen allenthalben
doch die Zeit der größten Verluste, des Jammers und der
Wiener Bevölkerung war recht kleinmütig, die Mißerfolge
und fanden ein jubelndes Echo. Die Patrioten Deutsch
schrecklichen Verarmung für Reich und Volk. Aber auch
lands besuchten Wien, der Adel, der vielsach nach Geburt der Hauptarmee hatten entmutigt, die Flucht zahlreicher
die Zeit des strahlendsten Kriegsruhmes. Der Heldenmut
begüterter Familien, die Entwertung aller Papiere, das
der Kämpfer der kaiserlichen Armee wurde in allen und Geschlecht aus dem Deutschen Reiche stammte, dort
Stocken jeglichen Handels hatten große Niedergeschlagen.
seine Güter verloren, durch die Mediatisierung Rechte und
Zungen gepriesen, die Welt sprach mit Enthusiasmus von
heit hervorgerufen. Erzherzog Rainer machte kein
Einkommen eingebüßt hatte, beteiligte sich mit großer
Oesterreichs kühnem Unternehmen, nach dem Versagen de
Hehl daraus, daß der Widerstand angesichts des trost
Opfern an der Bewegung, die auch nach Ungarn hin
Allianzen allein den Kampf wider Napoleons Gewalt
losen Zustandes der Befestigungen nutzlos sei. Militärische
übergriff. Die ungarischen Reichstage von Ofen un
herrschaft aufzunehmen, man bewunderte die Lebenskraft
Stimmen wurden laut, daß nur die Wälle der inneren
Preßburg zeigten eine seltene Eintracht zwischen Köni
Stadt, die Leopoldstadt und die Donauinseln allenfalls
dieses Staates nach all den Kriegen und Katastrophen
und Volk. Die Stände bewilligten reiche Mittel für frei¬
den Widerstand, die Opferwilligkeit der Völker diese
zu halten seien. Der junge Erzherzog Max, Bruder der
willige Werbungen, 12.000 Mann und dann 20.000
Reiches, die Einigkeit von Fürst und Volk, vor allen
stets kriegslustigen Kaiserin Maria Ludovica, war nicht
Mann zur Ergänzung der Regimenter und durch
zu überzeugen. Er bot den Landsturm auf, ließ die
die rühmenswerte Tapferkeit der Armee, das Ausharren
drei Jahre das Recht, die „Insurrektion" aufzurufen
Alle edlen Geister Deutschlands, der geächtete Staatsmann
der Kaiserlichen im Angesicht des ringsum mähenden
Todes, die „Thermopylenkämpfer" am Predil und be¬
und Verhaue anlegen, Waffen an die Burgerschaft
Freiherr v. Stein voran — alles Guten Grundstein
verteilen. Es fehlte aber an Arbeitern, statt
Malborghet, das Fußvolk bei Aspern. Auf Oesterreich
alles Bösen Eckstein, Deutschlands Edelstein — Gneisenau
12.000 wurden nur 7000 aufgebracht. Die Ver
Beispiel wiesen die großen preußischen Patrioten hin
Blücher, Scharnhorst — der letztgenannte wollte ein
pflegung der Garnison machte. Schwierigkeiten, es fehlte
an ihm erhoben sich die Gemüter, es war und blieb di¬
preußische Legion für Oesterreich werben — Gra
an Schlachtvieh. Minister Graf Chotek schrieb an den
Hoffnung für die Befreiung Deutschlands. Der Kult de
Münster, der Herzog von Braunschweig waren begeister
für den Krieg, den Oesterreich auf sich zu nehmen im Kaiser, er bitte, auf die Verteidigung der Stadt zu ver¬
Heroischen ist nun einmal ein Bedürfnis für die Seel
zichten. Der Kaiser, wie wir seinem nun veröffent¬
der Menschen. Der Krieg mit seinen Schrecknissen enthält
Begriffe war. Die besten Federn Deutschlands stellten sich
lichten „Reisetagebuche" entnehmen, wandte sich an Karl
doch auch eine mächtige Poesie, er löst die schönste
in den Dienst der kaiserlichen Sache. Gentz verfaßte das
Dieser meinte, bis zur Ankunft der Armee ließe sich die
Mannestugenden aus. So sind die Gedenktage von 180
Stadt halten, aber die Möglichkeit eines Vorsprunges
berühmte manifest des Kaisers,...Friedrich Schlegel den
die Armee, doch
zunächst wichtige Erinnerungen
schwungvollen Aufruf des Erzherzogs Karl an die deutsch
der französischen Armee sei immerhin gegeben. Darauf
nicht minder für das ganze Vo
befahl der Kaiser, nur die Brücken zu zerstören und die
National Nach den neuesten Veröffentlichungen des Kriegs
Hier sei einmal von Wien die Rede, seinen Leider
archivs betrug der Stand der Feldtruppen am 1. Mär
Landwehr vor blutigem Kampfe zu bewahren. Noch
und Kämpfen, von jenem Herzen des Reiches, in
dachte damals Karl, eiligst dem Feinde nach Kremsier
1809 über 470.000 Mann und 44.200 Pferde. Effektiv
welchem der mächtigste Widerhall der Klagen zu hören
entgegenzurücken, ihm in den Rückens zu fallen. Bürger¬
ausgerückt waren 280.000 Mann und 40.000 Pferde und
war. Vom 20. Mai bis zum 18. Novembe
korps, Studenten und Künstler, pensionierte Soldaten
eine Artillerie mit 750 Stücken. Schon Ende Januar sal
dauerte die Okkupation der Stadt durch die Franzosen
man in Wien die Bürgermiliz ihre militärischen Uebungen
und die 36.000 Mann O’Reillys sollten nach dem Plane
Es war nicht das erstemal in den Franzosenkriegen, daß
machen. Man wußte Napoleon in Spanien, um die des Erzherzogs Max die Stadt verteidigen. Es kamen
sien in Kriegsnot geriet. Als Bonaparte im Früh
nur 8000 Landwehrmänner, die Vorstädte wurden preis¬
Lage nach den Niederlagen zu verbessern. Das gab gut
jahre 1797 nach seinen Siegen in Italien in Inner
gegeben. Am 9. Mai erschien Marschall Lannes in
österreich bis nach Obersteiermark vordrang, empfan¬
Hoffnungen.
Am 6. April 1809 kam Erzherzog Karl nach Ober
Hütteldorf. Von der Wasserkunst- bis zur Mölkerbastei
Wien nach langer Zeit die Schrecken einer Invasion
sollten die Verteidiger operieren. Am 10. Mai besetzten
österreich und kündigte dem Obergeneral der französischen
rzherzog Karl war Rhein siegreich, aber auf italien
die Franzosen Döbling und von da die Linie bis
Truppen in Bayern den Krieg an, der mit dem Einfal
em Schauplatze eilte das Kriegsgenie Bonapartes von
Simmering. An demselben Tage zog das französische
Sieg zu Sieg. Der Kaiser verkündigte den Wienern die der Kaiserlichen in Bayern in den Tagen vom 10. bis
Hauptquartier in Schönbrunn ein. Die Aufforderung zur
15. April begann. So lange Napoleon selbst fern blieb
Gefahr, rief sie zur Verteidigung der Stadt auf, un
Uebergabe blieb ohne Erfolg. Berthier empfing eine
gerüstet hatte, welches sich tapfer schlug und überall mit hatten die französischen Marschälle, ohne ihn und doch
Wien, das ein Jahr vorher ein Freiwilligenkorps aus
Deputation und forderte sie auf, den Erzherzog Max
ganz abhängig von seinen Instruktionen, keine großen
zur Uebergabe der Stadt zu veranlassen, „sonst würde
Erfolge. Am 18. April war Napoleon an der Dona
Auszeichnung kämpste — im städtischen Waffenmuseum
eine der schönsten Städte Europas unfehlbar dem Ruin
seine raschen Aktionen, seine Aufklärungsdispositionen
sieht man seine zerrissene Fahne — stellte ein Aufgebo
verfallen“. Napoleon sandte Besnard nach der Breite
von 8 O76 Mann, dazu seine Bürgerwehr von 750
die sofort klare Situationen schaffen und die General
gasse (Spittelberg), dieser ließ ein Haus durchbrechen
exakt, energisch und harmonisch arbeiten lassen, zerstörer
Mann. Der Waffenstillstand von Leoben, dem bald der
um auf die Höhe der kaiserlichen Stallungen zu gelangen,
Friede folgte, machte den Gefahren ein Ende. Der Fein
alle Kombinationen Karls. Napoleon ergreift die Offensive
dort Batterien aufrichten, und nun begann die Be¬
gegen Landshut mit rücksichtsloser Energie. Noch geht das
war Wien ferngeblieben. Schlimmer war es 1805. Nach
schießung aus zwanzig Haubitzen bis 3 Uhr morgens.
österreichische Gros gegen Eggmühl und Regensburg
den Katastrophen von Ulm und Austerlitz zog Napoleon
Von den Basteien antworteten die Schüsse der Belagerten
gegen Wien, welches rasch ein Freiwilligenkorps aufge
Aber Karl ließ es an einem kraftvollen Angriff gege¬
Davoust fehlen, er wußte nichts von den Unfallen seines Die Truppen Napoleons drangen von der Donauseite
stellt und seine Bürgerwehr gesammelt hatte. An
nach der Leopoldstadt. Jetzt zog Erzherzog Max mit
linken Flügels, zu spät ergriff er die Offensive. Rasch geht
9. November 1805 begab sich eine ständische und städtisch
Truppen und Landwehr über eine Donaubrücke hinaus
Μapoleon auf Regensburg los, die Oesterreicher zu um
Deputation nach St. Pölten zu Murat und bat und
und gab Befehl zur Uebergabe. Napoleon hatte den
klammern, zu vernichten, ist sein Ziel. Die Schlacht vom
Schonung der Stadt. Er sagte zu, wenn die groß
22. April ist eine völlige Niederlage der Kaiserlichen und einstigen Botschafter in Wien Andreossy zum Gouverneur
Taborbrücke abgebrannt werde. In Sieghartskirchen hörte
ernannt, der in Mariahilf im Kaunitz-Palais residierte
Νapoleon den Protest der Deputierten gegen diese Be
hatte einen Verlust von 10.700 Mann zur Folge. Vier Tag
die Verwaltung regelte, und die Bevölkerung entwaffnete.
Murat durch das Burgtor in Wien ein. Murat eilte mit hatten sie sich tapfer geschlagen, aber ihre Offiziere und
dingung. Am 13. November zog die Avantgarde unter
ihr Geschütz verloren. Ueber die Donau zurück und nach Graf Bissingen wurde Regierungspräsident, an der
Böhmen scheint Karl die einzige Rettung. Gegen Spitze der Gemeinde verblieb Bürgermeister Wohl
seinem Korps nach dem Tabor und bemächtigte sich mit
leben. Viereinhalb Millionen Gulden nahmen die
einer listigen Vorspiegelung, als ob der Friede schon ab¬
rapoleons Taktik mit den Truppen, die beweglich in
Sieger sofort aus der Stadtkasse und schrieben Liefe
geschlossen wäre, der großen Taborbrücke. Zwei Monat
Schützenschwärmen kämpften, konnte Karl nicht auf
rungen aus. In Gewaltmärschen war Hiller angerückt,
hielten die Franzosen (13. November 1805 bis
zu spät für Wiens Entsatz! Auf der Schmelz lagerten
kommen
12. Januar 1806) Wien besetzt. Napoleon residierte in
Kaiser Franz war auf das tiefste erschüttert und ent
die Franzosen wie auf den Höhen des Wienerwaldes
Schönbrunn, Murat im Albertinischen Palais auf de
Augustiner=Bastei, der Stadtkommandant Hulie im täuscht. Er hatte sich am 8. April zur Armee begeben
in St. Pölten Massena, an allen westlichen Orten um
Im Schweizerhofe herabschiedete er sich von seiner Gemahlin
Wien bis Melk die Franzosen. Nachts kündigten Lager-
Lobkowitz=Palais, Gouverneur Daru im Amalienhof de
Burg, wo auch Talleyrand wohnte. Es war eine un= und den Kindern und den Brüdern Rainer und Erzbischo
Rudolf. Es war ein trüber Morgen mit Schnee und feuer an, daß Napoleon Herr der Stadt sei.
Auf dem Wege von Horn nach Maissau begegnete
blutige Okkupation. Aber die materiellen Opfer waren
drückend: Kontributionen, Requisitionen, Ehrengaben Regen. Eine große Menschenmenge blickte mit Rührun
der Kaiser Franz dem flüchtigen Erzherzog Max d'Este,
zu ihm empor. Vor der Mariahilferkirche hielt der
Reisewagen, der Kaiser trat in die Kirche und der ihm die Nachricht von der Kapitulation, den Rückung
für die Marschälle; die Not war groß. Die Stadt wi¬
richtete ein Gebet zur Maria vom Siege. der Besatzung auf das linke Donauufer meldete. Der
die Provinzen wurden ausgesogen, das Land Nieder¬
Dann ging es fort über Kemmelbach nach Haag. Gute Kaiser war äußerst bewegt und konnte seinen Unmut, nicht
österreich zahlte 50 Millionen Gulden, die Stadt Wien
verbergen ; in Ungnade befahl er dem Erzherzog, sich auf
eine Kontribution von 14 Millionen. Der Preßburger
Friede, welcher die Stadt befreite, enthielt die härtesten Nachrichten kamen aus Italien vom Erzherzog Johann
die Festung Komorn zu begeben. Sofort erbat der Prinz,
auch aus Warschau, das Erzherzog Ferdinand besetzte
seine Charge niederlegen und sich ins Ausland begeben
Bedingungen, die größten Demütigungen. Alle deutschen
Aber Hiller hatte in den Tagen vom 22. bis 26. Apri
zu dürfen. Darauf erwiderte der Kaiser, etwas milde
Besitzungen in den Vorlanden am Oberrhein und in
Bayern geräumt, und noch schlimmer waren die Mi߬
gestimmt, er gestatte ihm, nach Ofen und später nach
Schwaben gingen verloren, der Kaiser mußte aller
erfolge der Hauptarmee bei Regensburg. Die Verluste be
Siebenbürgen zu gehen, doch müsse er der Arme
Lehensrechten der deutschen Kaiserwürde entsagen, Tirol
trugen bereits 30.000 Mann. Die Tore nach Oesterreich
waren offen. Napoleon aber beginnt schon mit lieber¬ sembleiben. Navolson residierte in Schönbrunn, gönnete
die mächtige Grenzfestung, Venetien, Istrien, Dalmatien
gingen verloren, Oesterreich wurde vom Meere abgesperrt,
Provinzen des Reiches bildeten sich Landwehrbataillone
Wir feiern die Gedenktage des Jahres 1809 nicht mit
die Wiener zur Verteidigung der Stadt, erinnerte die
Wien stellte sechs Bataillone, Triest vier. Heinrich von
Freudenfesten, dazu bieten die historischen Ereignisse
Bürger an ihre Großtaten zur Zeit der Türkenbelagerung
Collin dichtete seine Wehrmannslieder, Gyrowetz und
jenes weltgeschichtlichen Jahres keinen Anlaß. War es
warb die Jugend zum Freiwilligendienste. Aber die
Weigl setzten sie in Musik; sie erklangen allenthalben
doch die Zeit der größten Verluste, des Jammers und der
Wiener Bevölkerung war recht kleinmütig, die Mißerfolge
und fanden ein jubelndes Echo. Die Patrioten Deutsch
schrecklichen Verarmung für Reich und Volk. Aber auch
lands besuchten Wien, der Adel, der vielsach nach Geburt der Hauptarmee hatten entmutigt, die Flucht zahlreicher
die Zeit des strahlendsten Kriegsruhmes. Der Heldenmut
begüterter Familien, die Entwertung aller Papiere, das
der Kämpfer der kaiserlichen Armee wurde in allen und Geschlecht aus dem Deutschen Reiche stammte, dort
Stocken jeglichen Handels hatten große Niedergeschlagen.
seine Güter verloren, durch die Mediatisierung Rechte und
Zungen gepriesen, die Welt sprach mit Enthusiasmus von
heit hervorgerufen. Erzherzog Rainer machte kein
Einkommen eingebüßt hatte, beteiligte sich mit großer
Oesterreichs kühnem Unternehmen, nach dem Versagen de
Hehl daraus, daß der Widerstand angesichts des trost
Opfern an der Bewegung, die auch nach Ungarn hin
Allianzen allein den Kampf wider Napoleons Gewalt
losen Zustandes der Befestigungen nutzlos sei. Militärische
übergriff. Die ungarischen Reichstage von Ofen un
herrschaft aufzunehmen, man bewunderte die Lebenskraft
Stimmen wurden laut, daß nur die Wälle der inneren
Preßburg zeigten eine seltene Eintracht zwischen Köni
Stadt, die Leopoldstadt und die Donauinseln allenfalls
dieses Staates nach all den Kriegen und Katastrophen
und Volk. Die Stände bewilligten reiche Mittel für frei¬
den Widerstand, die Opferwilligkeit der Völker diese
zu halten seien. Der junge Erzherzog Max, Bruder der
willige Werbungen, 12.000 Mann und dann 20.000
Reiches, die Einigkeit von Fürst und Volk, vor allen
stets kriegslustigen Kaiserin Maria Ludovica, war nicht
Mann zur Ergänzung der Regimenter und durch
zu überzeugen. Er bot den Landsturm auf, ließ die
die rühmenswerte Tapferkeit der Armee, das Ausharren
drei Jahre das Recht, die „Insurrektion" aufzurufen
Alle edlen Geister Deutschlands, der geächtete Staatsmann
der Kaiserlichen im Angesicht des ringsum mähenden
Todes, die „Thermopylenkämpfer" am Predil und be¬
und Verhaue anlegen, Waffen an die Burgerschaft
Freiherr v. Stein voran — alles Guten Grundstein
verteilen. Es fehlte aber an Arbeitern, statt
Malborghet, das Fußvolk bei Aspern. Auf Oesterreich
alles Bösen Eckstein, Deutschlands Edelstein — Gneisenau
12.000 wurden nur 7000 aufgebracht. Die Ver
Beispiel wiesen die großen preußischen Patrioten hin
Blücher, Scharnhorst — der letztgenannte wollte ein
pflegung der Garnison machte. Schwierigkeiten, es fehlte
an ihm erhoben sich die Gemüter, es war und blieb di¬
preußische Legion für Oesterreich werben — Gra
an Schlachtvieh. Minister Graf Chotek schrieb an den
Hoffnung für die Befreiung Deutschlands. Der Kult de
Münster, der Herzog von Braunschweig waren begeister
für den Krieg, den Oesterreich auf sich zu nehmen im Kaiser, er bitte, auf die Verteidigung der Stadt zu ver¬
Heroischen ist nun einmal ein Bedürfnis für die Seel
zichten. Der Kaiser, wie wir seinem nun veröffent¬
der Menschen. Der Krieg mit seinen Schrecknissen enthält
Begriffe war. Die besten Federn Deutschlands stellten sich
lichten „Reisetagebuche" entnehmen, wandte sich an Karl
doch auch eine mächtige Poesie, er löst die schönste
in den Dienst der kaiserlichen Sache. Gentz verfaßte das
Dieser meinte, bis zur Ankunft der Armee ließe sich die
Mannestugenden aus. So sind die Gedenktage von 180
Stadt halten, aber die Möglichkeit eines Vorsprunges
berühmte manifest des Kaisers,...Friedrich Schlegel den
die Armee, doch
zunächst wichtige Erinnerungen
schwungvollen Aufruf des Erzherzogs Karl an die deutsch
der französischen Armee sei immerhin gegeben. Darauf
nicht minder für das ganze Vo
befahl der Kaiser, nur die Brücken zu zerstören und die
National Nach den neuesten Veröffentlichungen des Kriegs
Hier sei einmal von Wien die Rede, seinen Leider
archivs betrug der Stand der Feldtruppen am 1. Mär
Landwehr vor blutigem Kampfe zu bewahren. Noch
und Kämpfen, von jenem Herzen des Reiches, in
dachte damals Karl, eiligst dem Feinde nach Kremsier
1809 über 470.000 Mann und 44.200 Pferde. Effektiv
welchem der mächtigste Widerhall der Klagen zu hören
entgegenzurücken, ihm in den Rückens zu fallen. Bürger¬
ausgerückt waren 280.000 Mann und 40.000 Pferde und
war. Vom 20. Mai bis zum 18. Novembe
korps, Studenten und Künstler, pensionierte Soldaten
eine Artillerie mit 750 Stücken. Schon Ende Januar sal
dauerte die Okkupation der Stadt durch die Franzosen
man in Wien die Bürgermiliz ihre militärischen Uebungen
und die 36.000 Mann O’Reillys sollten nach dem Plane
Es war nicht das erstemal in den Franzosenkriegen, daß
machen. Man wußte Napoleon in Spanien, um die des Erzherzogs Max die Stadt verteidigen. Es kamen
sien in Kriegsnot geriet. Als Bonaparte im Früh
nur 8000 Landwehrmänner, die Vorstädte wurden preis¬
Lage nach den Niederlagen zu verbessern. Das gab gut
jahre 1797 nach seinen Siegen in Italien in Inner
gegeben. Am 9. Mai erschien Marschall Lannes in
österreich bis nach Obersteiermark vordrang, empfan¬
Hoffnungen.
Am 6. April 1809 kam Erzherzog Karl nach Ober
Hütteldorf. Von der Wasserkunst- bis zur Mölkerbastei
Wien nach langer Zeit die Schrecken einer Invasion
sollten die Verteidiger operieren. Am 10. Mai besetzten
österreich und kündigte dem Obergeneral der französischen
rzherzog Karl war Rhein siegreich, aber auf italien
die Franzosen Döbling und von da die Linie bis
Truppen in Bayern den Krieg an, der mit dem Einfal
em Schauplatze eilte das Kriegsgenie Bonapartes von
Simmering. An demselben Tage zog das französische
Sieg zu Sieg. Der Kaiser verkündigte den Wienern die der Kaiserlichen in Bayern in den Tagen vom 10. bis
Hauptquartier in Schönbrunn ein. Die Aufforderung zur
15. April begann. So lange Napoleon selbst fern blieb
Gefahr, rief sie zur Verteidigung der Stadt auf, un
Uebergabe blieb ohne Erfolg. Berthier empfing eine
gerüstet hatte, welches sich tapfer schlug und überall mit hatten die französischen Marschälle, ohne ihn und doch
Wien, das ein Jahr vorher ein Freiwilligenkorps aus
Deputation und forderte sie auf, den Erzherzog Max
ganz abhängig von seinen Instruktionen, keine großen
zur Uebergabe der Stadt zu veranlassen, „sonst würde
Erfolge. Am 18. April war Napoleon an der Dona
Auszeichnung kämpste — im städtischen Waffenmuseum
eine der schönsten Städte Europas unfehlbar dem Ruin
seine raschen Aktionen, seine Aufklärungsdispositionen
sieht man seine zerrissene Fahne — stellte ein Aufgebo
verfallen“. Napoleon sandte Besnard nach der Breite
von 8 O76 Mann, dazu seine Bürgerwehr von 750
die sofort klare Situationen schaffen und die General
gasse (Spittelberg), dieser ließ ein Haus durchbrechen
exakt, energisch und harmonisch arbeiten lassen, zerstörer
Mann. Der Waffenstillstand von Leoben, dem bald der
um auf die Höhe der kaiserlichen Stallungen zu gelangen,
Friede folgte, machte den Gefahren ein Ende. Der Fein
alle Kombinationen Karls. Napoleon ergreift die Offensive
dort Batterien aufrichten, und nun begann die Be¬
gegen Landshut mit rücksichtsloser Energie. Noch geht das
war Wien ferngeblieben. Schlimmer war es 1805. Nach
schießung aus zwanzig Haubitzen bis 3 Uhr morgens.
österreichische Gros gegen Eggmühl und Regensburg
den Katastrophen von Ulm und Austerlitz zog Napoleon
Von den Basteien antworteten die Schüsse der Belagerten
gegen Wien, welches rasch ein Freiwilligenkorps aufge
Aber Karl ließ es an einem kraftvollen Angriff gege¬
Davoust fehlen, er wußte nichts von den Unfallen seines Die Truppen Napoleons drangen von der Donauseite
stellt und seine Bürgerwehr gesammelt hatte. An
nach der Leopoldstadt. Jetzt zog Erzherzog Max mit
linken Flügels, zu spät ergriff er die Offensive. Rasch geht
9. November 1805 begab sich eine ständische und städtisch
Truppen und Landwehr über eine Donaubrücke hinaus
Μapoleon auf Regensburg los, die Oesterreicher zu um
Deputation nach St. Pölten zu Murat und bat und
und gab Befehl zur Uebergabe. Napoleon hatte den
klammern, zu vernichten, ist sein Ziel. Die Schlacht vom
Schonung der Stadt. Er sagte zu, wenn die groß
22. April ist eine völlige Niederlage der Kaiserlichen und einstigen Botschafter in Wien Andreossy zum Gouverneur
Taborbrücke abgebrannt werde. In Sieghartskirchen hörte
ernannt, der in Mariahilf im Kaunitz-Palais residierte
Νapoleon den Protest der Deputierten gegen diese Be
hatte einen Verlust von 10.700 Mann zur Folge. Vier Tag
die Verwaltung regelte, und die Bevölkerung entwaffnete.
Murat durch das Burgtor in Wien ein. Murat eilte mit hatten sie sich tapfer geschlagen, aber ihre Offiziere und
dingung. Am 13. November zog die Avantgarde unter
ihr Geschütz verloren. Ueber die Donau zurück und nach Graf Bissingen wurde Regierungspräsident, an der
Böhmen scheint Karl die einzige Rettung. Gegen Spitze der Gemeinde verblieb Bürgermeister Wohl
seinem Korps nach dem Tabor und bemächtigte sich mit
leben. Viereinhalb Millionen Gulden nahmen die
einer listigen Vorspiegelung, als ob der Friede schon ab¬
rapoleons Taktik mit den Truppen, die beweglich in
Sieger sofort aus der Stadtkasse und schrieben Liefe
geschlossen wäre, der großen Taborbrücke. Zwei Monat
Schützenschwärmen kämpften, konnte Karl nicht auf
rungen aus. In Gewaltmärschen war Hiller angerückt,
hielten die Franzosen (13. November 1805 bis
zu spät für Wiens Entsatz! Auf der Schmelz lagerten
kommen
12. Januar 1806) Wien besetzt. Napoleon residierte in
Kaiser Franz war auf das tiefste erschüttert und ent
die Franzosen wie auf den Höhen des Wienerwaldes
Schönbrunn, Murat im Albertinischen Palais auf de
Augustiner=Bastei, der Stadtkommandant Hulie im täuscht. Er hatte sich am 8. April zur Armee begeben
in St. Pölten Massena, an allen westlichen Orten um
Im Schweizerhofe herabschiedete er sich von seiner Gemahlin
Wien bis Melk die Franzosen. Nachts kündigten Lager-
Lobkowitz=Palais, Gouverneur Daru im Amalienhof de
Burg, wo auch Talleyrand wohnte. Es war eine un= und den Kindern und den Brüdern Rainer und Erzbischo
Rudolf. Es war ein trüber Morgen mit Schnee und feuer an, daß Napoleon Herr der Stadt sei.
Auf dem Wege von Horn nach Maissau begegnete
blutige Okkupation. Aber die materiellen Opfer waren
drückend: Kontributionen, Requisitionen, Ehrengaben Regen. Eine große Menschenmenge blickte mit Rührun
der Kaiser Franz dem flüchtigen Erzherzog Max d'Este,
zu ihm empor. Vor der Mariahilferkirche hielt der
Reisewagen, der Kaiser trat in die Kirche und der ihm die Nachricht von der Kapitulation, den Rückung
für die Marschälle; die Not war groß. Die Stadt wi¬
richtete ein Gebet zur Maria vom Siege. der Besatzung auf das linke Donauufer meldete. Der
die Provinzen wurden ausgesogen, das Land Nieder¬
Dann ging es fort über Kemmelbach nach Haag. Gute Kaiser war äußerst bewegt und konnte seinen Unmut, nicht
österreich zahlte 50 Millionen Gulden, die Stadt Wien
verbergen ; in Ungnade befahl er dem Erzherzog, sich auf
eine Kontribution von 14 Millionen. Der Preßburger
Friede, welcher die Stadt befreite, enthielt die härtesten Nachrichten kamen aus Italien vom Erzherzog Johann
die Festung Komorn zu begeben. Sofort erbat der Prinz,
auch aus Warschau, das Erzherzog Ferdinand besetzte
seine Charge niederlegen und sich ins Ausland begeben
Bedingungen, die größten Demütigungen. Alle deutschen
Aber Hiller hatte in den Tagen vom 22. bis 26. Apri
zu dürfen. Darauf erwiderte der Kaiser, etwas milde
Besitzungen in den Vorlanden am Oberrhein und in
Bayern geräumt, und noch schlimmer waren die Mi߬
gestimmt, er gestatte ihm, nach Ofen und später nach
Schwaben gingen verloren, der Kaiser mußte aller
erfolge der Hauptarmee bei Regensburg. Die Verluste be
Siebenbürgen zu gehen, doch müsse er der Arme
Lehensrechten der deutschen Kaiserwürde entsagen, Tirol
trugen bereits 30.000 Mann. Die Tore nach Oesterreich
waren offen. Napoleon aber beginnt schon mit lieber¬ sembleiben. Navolson residierte in Schönbrunn, gönnete
die mächtige Grenzfestung, Venetien, Istrien, Dalmatien
gingen verloren, Oesterreich wurde vom Meere abgesperrt,