Gang formäs zu
post.
bäumt. Ueber seinem Haupt flattert eine Fahne. Napoleon
Anschl.
eines Nachmittags von Schönbrunn aus durch die Wieden.
kennt ihn. Er hat ihn selber einmal zu sich gebeten, um
liebens
Die Kutscher, die gerade ihre Wagen von einer Prater¬
ihm die Hand zu schütteln. Ihm, dem einzigen Offizier
nützer
fahrt heimwärts lenkten, hielten erschrocken die Pferde
mit dem es sich verlohnt, Krieg zu führen. Der ihn nun
heit ha
an. Auf den Wällen stand die Bürgerschaft wie zum
als erster besiegen soll: Erzherzog Karl.
herige
Feste herausgeputzt. Viele kannten den Kaiser schon von
Zürück! Zum erstenmal zurück! Man kann auf der und S
früher her. Und da geschah das Merkwürdige: Die
direkton
Lobau noch ganz genau den Platz sehen, wo das Zelt
Männer rissen ihre Hüte vom Kopf, die Frauen schwenkten
gliedern
des Kaisers stand, das keiner zu betreten wagte, als man
ihre Spitzentücher. Alle schrien: „Vivat!“ So groß wa
gehört,
ihm nach der verlorenen Schlacht den Marschall Lannes
die Macht dieser Persönlichkeit, daß sie noch in Feindes¬
Staatsa,
brachte, mit zerschmetterten Gliedern, sterbend.
Stumm,
reichen
land Begeisterung entflammte. Ganz allein ritt der
saß der Kaiser bei seinem Freund und küßte ihn und
sehr
Kaiser, das kleine Gefolge hatte zurückbleiben müssen
weinte. Sein Freund Lannes! Der war überall mit
Ministe
Ganz langsam ritt er, als habe er durchaus keine Eile.
dabei gewesen. Bei Lodi und auf der Brücke von Arcole
der Ab
Freundlich grüßte er nach rechts und links, wie bei einem
bo er sich drei Wunden holte. Dann in Aegypten beim
Fürsten
Spaziergänge in Paris, und kehrte erst zum Diner nach
Sturm von Saint=Jean d'Acre, da er wie tot auf dem
ist, um
Schönbrunn zurück. Als es Schlafenszeit war. Die
Schlachtfeld blieb. Dann am 18. Brumaire in Paris
der neu
Reise hatte ihn doch ein wenig müde gemacht
Die Garde vor! Und bei Austerlitz, wo er den linken
Flügel führte, und bei Jena, wo er im Zentrum stand,
Indessen stand jenseits der Donau Erzherzog Karl,
und bei Friedland, wo er den Sieg entschied! Dem
der sich mit Hiller vereinigt hatte, und wartete. „Ich habe
nicht für den Krieg gestimmt, mögen alle, die ihn ge¬
Kaiser ist zu Mute, als sei der ganze, wunderbar gefügt
heute
Bau des eigenen Lebens zugleich mit dem seines
wünscht haben, auch jetzt die Verantwortung tragen,
Bürgern
sagte er mürrisch. Aber das gerade wollte niemand. Nur
Freundes Lannes zerschmettert worden
geschieden
Ratschläge erteilte man. Jeden Tag andere und oftmals
Eintausendachthundertneun! Der Bann ist gebrochen
„Carner
Ναρoleoñn kann den Uebergang nach Wagram er
solche, die einander widersprachen. Doch Erzherzog Karl
schlug
ließ sich nicht irre machen, jetzt nicht. Er stand da und
wingen. Aber nie mehr wird er das Gespen
bergessen, das ihm vor Aspern mit furchtbar
lauerte auf den Feind. Auf Napoleon, der nun die
Ueberall
Vertraulichkeit auf die Schulter klopfte: Besinne
Donau überschreiten mußte.
Parlama
dich, Kaiser, auch deine Stunde schlägt! Man hat ihn für
Aspern! Eine kleine unscheinbare Dorfkirche. Da¬
oll gew.
unverwundbar, unbesiegbar gehalten. Nun weiß man,
neben ein Friedhof mit schiefen Kreuzen, verwitterten
Gelt wir
daß auch sein Glück zum Schwanken neigt. Nun ahnt
Grabsteinen und vor der Kirche ein graues Denkmal. So
wollen it
man seinen Sturz. Neuer Opfermut flammt durch
grau wie die Friedhofsmauer. Ein Löwe, der seinen
Tirol, und die spottlustigen Wiener, denen früher der
mächtigen Kopf in den Boden wühlt, als wärs vor
die Erm
Respekt vor dem Kaiser Napoleon die Mützen vom Kopf
nahme d
Schmerz. Als habe er sich die Pranken mit einem furcht¬
riß, die singen jetzt: „Wir denken dran, wie's Aspern
baren Gegner blutig und müde gerungen. Es ist einem
Die
kanoniert. D' Fiaker hab'n, ’s hat's niemand geschafft,
als hörte man ihn dumpf aufröcheln, ihn, den Sieger:
d’ Blessierten einig’führt.“ Vorbei die gedrückte Scheu, die
den Löwen von Aspern.
seine Persönlichkeit, die sein bloßer Name verursacht.
Eintausendachthundertneun! Ist's wirklich so lang
Wie in einem verkürzten Schatten liegt auf der
ordnur
her? Eine fremde Zeit, tot, vergessen? Selbst die Erde
Heiligspre
Lobauinsel das umflorte Geschick Napoleons voraus
hat ihr Antlitz verändert. Wo ist der „General Donau“
in beson)
bestimmt. Oder waren es nicht die Elemente, die in
der zu Napoleons Zeiten die Lobauinsel so wild um¬
bürgerme
ihrem Aufruhr den Kaiser vernichteten? Vollendete nicht
klammerte? In scheuem Bogen weicht nun der Strom
Wieni
der russische Schnee, was haßerfüllt die Donau begonnen.
aus, von Schutzdämmen zurückgedrängt. Die Lobau ist
Und mahnt nicht der Nachen, in dem Napoleon über die
Pilger
keine Insel mehr. Wiesen, Felder, Jagdgründe, Nieder¬
tanzenden Wogen nach Kaiser-Ebersdorf schwamm, an den
unter Fils
holz. Ein paar alte, verkrüppelte Bäume, die ihre ver¬
kleinen Schlitten, der in wilder Hast vor dem splitternden Eis
Fürsterzb
knoteten Aeste wie von der Gicht gekrümmte Finger
der Beresina floh? Und mahnt nicht die Verzweiflung
worauf
ängstlich in der Frühlingssonne wärmen. Die standen
der Einsamkeit auf der Lobauinsel nach dem Verluste
Heiligen
wohl schon da zu jener Zeit und waren damals so zar
lischen
des Marschalls Lannes an die grausamere Einsamkeit
und schwächlich, daß sie General Bertrand/zum Brücken¬
auf dem Felseneiland mitten im atlantischen Ozean?...
schlag nicht brauchen konnte. Eine steinerne Pyramide am
Aspern! Eine kleine, unscheinbare Dorfkirche. Daneben
Wegesrande: Napoleonstraße. Noch sieht man rechts und
ein Friedhof mit schiefen Kreuzen, verwitterten Grab
links die sorgfältig gezogenen Gräben. Wie viele solcher
der St
steinen. Und vor der Kirche ein graues Denkmal. Ein
Straßen hat er gebaut! Durch die ganze Welt; fest¬
Löwe, der seinen mächtigen Kopf in den Boden wühlt
gestampft von dem wuchtigen Schritt seiner Grenadiere.
Als wär's vor Schmerz. Es ist einem, als hörte man
Noch türmen sich die Erdwälle der französischen Schanzen.
Amerika-
ihn Mumpf aufröcheln, ihn, den Sieger: den Löwen von
Hier standen die Kanonen. Man glaubt die Spuren der
dard Oil
Räder zu sehen, tief in den Boden gepreßt für alle
Aspern.
Im Proz,
Ewigkeit. Und hier lagen die Soldaten Brust an Brust
führte un
Dementi der Gerüchte über eine Verlobung der
schußbereit das Gewehr. Ein wenig abseits eine steinerne
29 Milli-
Prinzessin Viktoria Luise.
vertreten
Pyramide zwischen vier schlanken Pappeln, die sich im
(Telegramm der „Neuen Freien Presse“.)
Auch der
Winde beugen: das Pulvermagazin.... Und gleich daneben
Berlin, 19. Mai. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung
wurde in
noch ein verwitterter Stein inmitten des Jungholzes, das
bringt folgende offiziöse Mitteilung:
er als ein
Die von einem hiesigen Blatte verbreitete Nachricht über
unter dem Tritt gemächlich hinschreitender Hirsche knackt:
Rogers
eine bevorstehende Verlobung ihrer königlichen Hoheit der
Franzosenfriedhof. In einem großen gemeinsamen Schach
Prinzessin Viktoria Luise ist erfunden.
morschen ihre Gebeine: Voltigeure, Jäger, Garde,
Das
Tirailleure, Füsiliere. Ward vielleicht auch mancher
Ein neuer Direktor des k. und k. Hans-, Hof=
Oesterreicher in seiner schneeweißen uniform mit ihnen
und Staatsarchivs.
begraben. Feind und Freund schlummern da unten schon
Wien, 19. Mai.
Kamp
hundert Jahre!
Der bisherige Direktor des k. und k. Haus-, Hof= und
Achilleion
Eintausendachthundertneun! Von Gras überwucherte
Staatsarchivs, Sektionschef Dr. Gustav Winter, hat, wie
Kampesch
Schanzen, vom Regen zerfressene Merksteine, niederge¬
wir im Abendblatt bereits gemeldet haben, seine schon
sich das
brochene Bäume. Sonst nichts. Und mit einem Male ist die
bereits
längerer Zeit gehegte Absicht, vom Amte zurückzutreten, jetz
ganze nüchterne Wirklichkeit, aus der wir kamen, wie aus¬
auch wirklich vollführt. In ihm, dem ausgezeichneten Ge-
gewandt.
gelöscht, vergessen. Wildes Knattern der Kugeln wird
lehrten, besaß das Staatsarchiv einen hervorragenden Chef.
Alle Historiker Oesterreichs und Ungarns sowie des Aus
deutlich vernehmbar wie niederprasselnder Hagelschlag
landes, die infolge ihrer Forschungen im Staatsarchiv Ge
Dumpf splittern die Kartätschen. Schlachtenromantik lodert
legenheit hatten, mit ihm in Verührung zu treten, rühmen
vor uns auf. Hier in die tiefe Ausbuchtung stemmte sich
sommet
seine Zuvorkommenheit und liberalität. Winter wirkte ganz
der massige Brückenkopf. Aus diesen Furchen stieg das
das W
im Geiste seines Vorgängers, des unvergeßlichen Arneth, der
schlanke Holzgerüst, das sich über schwankende Kähne bis
steigerun
ihn stets eine Perle des Archivs zu nennen pflegte. Wie wir
nach Kaiser=Ebersdorf spannte. Wir hören das Keuchen
Maximu
hören, wurde Winter jetzt aus Anlaß des Rückrittes in An¬
der Wassermassen, die haßerfüllt, unermüdlich gegen den
Morgen
erkennung seiner Verdienste mit dem Großkreuz des
kunstvollen Bau anrennen, ihn zu sprengen versuchen.
molken
Tauser arbeiten die Pantoniere. Da ist der blutgetränkte Franz Josefa-Ordena ausgezeichnet.
post.
bäumt. Ueber seinem Haupt flattert eine Fahne. Napoleon
Anschl.
eines Nachmittags von Schönbrunn aus durch die Wieden.
kennt ihn. Er hat ihn selber einmal zu sich gebeten, um
liebens
Die Kutscher, die gerade ihre Wagen von einer Prater¬
ihm die Hand zu schütteln. Ihm, dem einzigen Offizier
nützer
fahrt heimwärts lenkten, hielten erschrocken die Pferde
mit dem es sich verlohnt, Krieg zu führen. Der ihn nun
heit ha
an. Auf den Wällen stand die Bürgerschaft wie zum
als erster besiegen soll: Erzherzog Karl.
herige
Feste herausgeputzt. Viele kannten den Kaiser schon von
Zürück! Zum erstenmal zurück! Man kann auf der und S
früher her. Und da geschah das Merkwürdige: Die
direkton
Lobau noch ganz genau den Platz sehen, wo das Zelt
Männer rissen ihre Hüte vom Kopf, die Frauen schwenkten
gliedern
des Kaisers stand, das keiner zu betreten wagte, als man
ihre Spitzentücher. Alle schrien: „Vivat!“ So groß wa
gehört,
ihm nach der verlorenen Schlacht den Marschall Lannes
die Macht dieser Persönlichkeit, daß sie noch in Feindes¬
Staatsa,
brachte, mit zerschmetterten Gliedern, sterbend.
Stumm,
reichen
land Begeisterung entflammte. Ganz allein ritt der
saß der Kaiser bei seinem Freund und küßte ihn und
sehr
Kaiser, das kleine Gefolge hatte zurückbleiben müssen
weinte. Sein Freund Lannes! Der war überall mit
Ministe
Ganz langsam ritt er, als habe er durchaus keine Eile.
dabei gewesen. Bei Lodi und auf der Brücke von Arcole
der Ab
Freundlich grüßte er nach rechts und links, wie bei einem
bo er sich drei Wunden holte. Dann in Aegypten beim
Fürsten
Spaziergänge in Paris, und kehrte erst zum Diner nach
Sturm von Saint=Jean d'Acre, da er wie tot auf dem
ist, um
Schönbrunn zurück. Als es Schlafenszeit war. Die
Schlachtfeld blieb. Dann am 18. Brumaire in Paris
der neu
Reise hatte ihn doch ein wenig müde gemacht
Die Garde vor! Und bei Austerlitz, wo er den linken
Flügel führte, und bei Jena, wo er im Zentrum stand,
Indessen stand jenseits der Donau Erzherzog Karl,
und bei Friedland, wo er den Sieg entschied! Dem
der sich mit Hiller vereinigt hatte, und wartete. „Ich habe
nicht für den Krieg gestimmt, mögen alle, die ihn ge¬
Kaiser ist zu Mute, als sei der ganze, wunderbar gefügt
heute
Bau des eigenen Lebens zugleich mit dem seines
wünscht haben, auch jetzt die Verantwortung tragen,
Bürgern
sagte er mürrisch. Aber das gerade wollte niemand. Nur
Freundes Lannes zerschmettert worden
geschieden
Ratschläge erteilte man. Jeden Tag andere und oftmals
Eintausendachthundertneun! Der Bann ist gebrochen
„Carner
Ναρoleoñn kann den Uebergang nach Wagram er
solche, die einander widersprachen. Doch Erzherzog Karl
schlug
ließ sich nicht irre machen, jetzt nicht. Er stand da und
wingen. Aber nie mehr wird er das Gespen
bergessen, das ihm vor Aspern mit furchtbar
lauerte auf den Feind. Auf Napoleon, der nun die
Ueberall
Vertraulichkeit auf die Schulter klopfte: Besinne
Donau überschreiten mußte.
Parlama
dich, Kaiser, auch deine Stunde schlägt! Man hat ihn für
Aspern! Eine kleine unscheinbare Dorfkirche. Da¬
oll gew.
unverwundbar, unbesiegbar gehalten. Nun weiß man,
neben ein Friedhof mit schiefen Kreuzen, verwitterten
Gelt wir
daß auch sein Glück zum Schwanken neigt. Nun ahnt
Grabsteinen und vor der Kirche ein graues Denkmal. So
wollen it
man seinen Sturz. Neuer Opfermut flammt durch
grau wie die Friedhofsmauer. Ein Löwe, der seinen
Tirol, und die spottlustigen Wiener, denen früher der
mächtigen Kopf in den Boden wühlt, als wärs vor
die Erm
Respekt vor dem Kaiser Napoleon die Mützen vom Kopf
nahme d
Schmerz. Als habe er sich die Pranken mit einem furcht¬
riß, die singen jetzt: „Wir denken dran, wie's Aspern
baren Gegner blutig und müde gerungen. Es ist einem
Die
kanoniert. D' Fiaker hab'n, ’s hat's niemand geschafft,
als hörte man ihn dumpf aufröcheln, ihn, den Sieger:
d’ Blessierten einig’führt.“ Vorbei die gedrückte Scheu, die
den Löwen von Aspern.
seine Persönlichkeit, die sein bloßer Name verursacht.
Eintausendachthundertneun! Ist's wirklich so lang
Wie in einem verkürzten Schatten liegt auf der
ordnur
her? Eine fremde Zeit, tot, vergessen? Selbst die Erde
Heiligspre
Lobauinsel das umflorte Geschick Napoleons voraus
hat ihr Antlitz verändert. Wo ist der „General Donau“
in beson)
bestimmt. Oder waren es nicht die Elemente, die in
der zu Napoleons Zeiten die Lobauinsel so wild um¬
bürgerme
ihrem Aufruhr den Kaiser vernichteten? Vollendete nicht
klammerte? In scheuem Bogen weicht nun der Strom
Wieni
der russische Schnee, was haßerfüllt die Donau begonnen.
aus, von Schutzdämmen zurückgedrängt. Die Lobau ist
Und mahnt nicht der Nachen, in dem Napoleon über die
Pilger
keine Insel mehr. Wiesen, Felder, Jagdgründe, Nieder¬
tanzenden Wogen nach Kaiser-Ebersdorf schwamm, an den
unter Fils
holz. Ein paar alte, verkrüppelte Bäume, die ihre ver¬
kleinen Schlitten, der in wilder Hast vor dem splitternden Eis
Fürsterzb
knoteten Aeste wie von der Gicht gekrümmte Finger
der Beresina floh? Und mahnt nicht die Verzweiflung
worauf
ängstlich in der Frühlingssonne wärmen. Die standen
der Einsamkeit auf der Lobauinsel nach dem Verluste
Heiligen
wohl schon da zu jener Zeit und waren damals so zar
lischen
des Marschalls Lannes an die grausamere Einsamkeit
und schwächlich, daß sie General Bertrand/zum Brücken¬
auf dem Felseneiland mitten im atlantischen Ozean?...
schlag nicht brauchen konnte. Eine steinerne Pyramide am
Aspern! Eine kleine, unscheinbare Dorfkirche. Daneben
Wegesrande: Napoleonstraße. Noch sieht man rechts und
ein Friedhof mit schiefen Kreuzen, verwitterten Grab
links die sorgfältig gezogenen Gräben. Wie viele solcher
der St
steinen. Und vor der Kirche ein graues Denkmal. Ein
Straßen hat er gebaut! Durch die ganze Welt; fest¬
Löwe, der seinen mächtigen Kopf in den Boden wühlt
gestampft von dem wuchtigen Schritt seiner Grenadiere.
Als wär's vor Schmerz. Es ist einem, als hörte man
Noch türmen sich die Erdwälle der französischen Schanzen.
Amerika-
ihn Mumpf aufröcheln, ihn, den Sieger: den Löwen von
Hier standen die Kanonen. Man glaubt die Spuren der
dard Oil
Räder zu sehen, tief in den Boden gepreßt für alle
Aspern.
Im Proz,
Ewigkeit. Und hier lagen die Soldaten Brust an Brust
führte un
Dementi der Gerüchte über eine Verlobung der
schußbereit das Gewehr. Ein wenig abseits eine steinerne
29 Milli-
Prinzessin Viktoria Luise.
vertreten
Pyramide zwischen vier schlanken Pappeln, die sich im
(Telegramm der „Neuen Freien Presse“.)
Auch der
Winde beugen: das Pulvermagazin.... Und gleich daneben
Berlin, 19. Mai. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung
wurde in
noch ein verwitterter Stein inmitten des Jungholzes, das
bringt folgende offiziöse Mitteilung:
er als ein
Die von einem hiesigen Blatte verbreitete Nachricht über
unter dem Tritt gemächlich hinschreitender Hirsche knackt:
Rogers
eine bevorstehende Verlobung ihrer königlichen Hoheit der
Franzosenfriedhof. In einem großen gemeinsamen Schach
Prinzessin Viktoria Luise ist erfunden.
morschen ihre Gebeine: Voltigeure, Jäger, Garde,
Das
Tirailleure, Füsiliere. Ward vielleicht auch mancher
Ein neuer Direktor des k. und k. Hans-, Hof=
Oesterreicher in seiner schneeweißen uniform mit ihnen
und Staatsarchivs.
begraben. Feind und Freund schlummern da unten schon
Wien, 19. Mai.
Kamp
hundert Jahre!
Der bisherige Direktor des k. und k. Haus-, Hof= und
Achilleion
Eintausendachthundertneun! Von Gras überwucherte
Staatsarchivs, Sektionschef Dr. Gustav Winter, hat, wie
Kampesch
Schanzen, vom Regen zerfressene Merksteine, niederge¬
wir im Abendblatt bereits gemeldet haben, seine schon
sich das
brochene Bäume. Sonst nichts. Und mit einem Male ist die
bereits
längerer Zeit gehegte Absicht, vom Amte zurückzutreten, jetz
ganze nüchterne Wirklichkeit, aus der wir kamen, wie aus¬
auch wirklich vollführt. In ihm, dem ausgezeichneten Ge-
gewandt.
gelöscht, vergessen. Wildes Knattern der Kugeln wird
lehrten, besaß das Staatsarchiv einen hervorragenden Chef.
Alle Historiker Oesterreichs und Ungarns sowie des Aus
deutlich vernehmbar wie niederprasselnder Hagelschlag
landes, die infolge ihrer Forschungen im Staatsarchiv Ge
Dumpf splittern die Kartätschen. Schlachtenromantik lodert
legenheit hatten, mit ihm in Verührung zu treten, rühmen
vor uns auf. Hier in die tiefe Ausbuchtung stemmte sich
sommet
seine Zuvorkommenheit und liberalität. Winter wirkte ganz
der massige Brückenkopf. Aus diesen Furchen stieg das
das W
im Geiste seines Vorgängers, des unvergeßlichen Arneth, der
schlanke Holzgerüst, das sich über schwankende Kähne bis
steigerun
ihn stets eine Perle des Archivs zu nennen pflegte. Wie wir
nach Kaiser=Ebersdorf spannte. Wir hören das Keuchen
Maximu
hören, wurde Winter jetzt aus Anlaß des Rückrittes in An¬
der Wassermassen, die haßerfüllt, unermüdlich gegen den
Morgen
erkennung seiner Verdienste mit dem Großkreuz des
kunstvollen Bau anrennen, ihn zu sprengen versuchen.
molken
Tauser arbeiten die Pantoniere. Da ist der blutgetränkte Franz Josefa-Ordena ausgezeichnet.