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diese Heirat zwischen der Balleteuse und dem Wasner ist
dein Werk.
Fürst. Nur weiter.
Philipp. Du, Papa — das fällt mir allerdings
diesem Augenblick ein!
erst
Fürst. Was denn?
Philipp. Ich weiß nicht, ob ich's sagen darf?
Fürst. Na, du bist doch sonst nicht so schüchtern.
Philipp. Wenn meine Mutter gar nicht tot wäre.-
Fürst. Hm.
Philippf Wenn es meine Mutter wäre, die
soeben durch diese merkwürdige Verkettung der Umstände,
in demselben Wagen, in dem ich herausgekommen bin,
in die Stadt hineinfährt? Wenn es meine eigene Mutter
wäre, die ich aus der Zeitung herausgeschnitten habe —?
Fürst. Bub, du wirst entschieden Minister,
wenigstens für Ackerbau. — Aber komm, wir müssen
uns jetzt auch empfehlen.
Graf und Komtesse (vom Eingang wieder zurück).
Fürst. Also lieber Freund, jetzt heißt's leider Ab¬
schied nehmen.
Graf. Aber wollt ihr nicht dableiben... es wär'
doch wunderschön, wenn ihr zum Frühstück.
Fürst. Leider unmöglich. Wir haben eine Verab¬
redung beim Sacher.
Graf. Das ist aber wirklich schad'. Und jetzt sieht
man sich den ganzen Sommer nicht.
Fürst. Na, wir sind doch nicht außer der Welt.
Graf. Und morgen reist ihr schon ab?
Fürst. Ja.
Graf. Wohin denn?
Fürst. An die See, nach Ostende.
Graf. So, nach Ostende. Da möcht' ich eigentlich
schon lang einmal hingehen.
Fürst. Es wär ja sehr nett
Graf. Na, was glaubst du, Mizzi, sein wir fesch.
Fahren wir auch nach Ostende.
Komtesse. Ich weiß noch nicht. Du kannst ja
jedenfalls, lieber Papa.
Philipp. Es wär' wirklich charmant, Gräfin,
ich tät' mich riesig freuen.
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Komtesse (lächelnd). Sie sind sehr liebens¬
würdig, Philipp. (Reicht ihm die Hand.)
Philipp (küßt ihr die Hand.)
Graf (zum Fürsten). Es scheint, die Kinder ge¬
fallen sich ganz gut.
Fürst. Kommt mir auch so vor. Also adieu.
Adieu, liebe Mizzi, adieu, lieber, alter Freund. Dich
hoff' ich ja jedenfalls in Ostende wiederzusehen.
Graf. Sie wird schon mitkommen. Was, Mizzi?
Schließlich kann man sich auch an der See ein Atelier
mieten. Nicht wahr, Mizzi?-
Komtesse (schweigt).
Fürst. Also nochmals auf Wiedersehen. (Er reicht
beiden die Hand.
Philipp (küßt der Komtesse nochmals die Hand).
Graf (reicht Philipp die Hand). Es hat mich
wirklich sehr gefreut.
Fürst, Philipp (ab. Der Wagen ist vorge-
fahren, sie steigen ein und fahren fort.)
(Graf, Komtesse kommen nach vorn, setzen sich an den
Tisch unter den Baum. Pause.)
Graf. Merkwürdig ist so ein Tag
Komtesse. Ja, das Leben ist überhaupt merk-
würdig, man vergißt's nur manchmal.
Graf. Da kannst schon recht haben, Mizzi.
(Pause.)
omtesse. Weißt du, Papa, du hättest uns
wirklich früher miteinander bekanntmachen können.
Graf. Wieso? Ah, dich und
Komtesse. Mich und die Lolo. Eine so liebe
Graf. Hat s' dir gefallen? Na ja, wenn man
Person.
immer gleich wüßt... Was soll man machen? Jetzt
ist's halt aus.
Komtesse (nimmt seine Hand).
Graf (steht auf und küßt sie auf die Stirn. Macht
ein paar Schritte hin und her). Was sagst du übrigens
wie g'fallt dir der Bursch'?
Mizzi, zu..
Komtesse. Philipp? Ein bissel frech.
3*
diese Heirat zwischen der Balleteuse und dem Wasner ist
dein Werk.
Fürst. Nur weiter.
Philipp. Du, Papa — das fällt mir allerdings
diesem Augenblick ein!
erst
Fürst. Was denn?
Philipp. Ich weiß nicht, ob ich's sagen darf?
Fürst. Na, du bist doch sonst nicht so schüchtern.
Philipp. Wenn meine Mutter gar nicht tot wäre.-
Fürst. Hm.
Philippf Wenn es meine Mutter wäre, die
soeben durch diese merkwürdige Verkettung der Umstände,
in demselben Wagen, in dem ich herausgekommen bin,
in die Stadt hineinfährt? Wenn es meine eigene Mutter
wäre, die ich aus der Zeitung herausgeschnitten habe —?
Fürst. Bub, du wirst entschieden Minister,
wenigstens für Ackerbau. — Aber komm, wir müssen
uns jetzt auch empfehlen.
Graf und Komtesse (vom Eingang wieder zurück).
Fürst. Also lieber Freund, jetzt heißt's leider Ab¬
schied nehmen.
Graf. Aber wollt ihr nicht dableiben... es wär'
doch wunderschön, wenn ihr zum Frühstück.
Fürst. Leider unmöglich. Wir haben eine Verab¬
redung beim Sacher.
Graf. Das ist aber wirklich schad'. Und jetzt sieht
man sich den ganzen Sommer nicht.
Fürst. Na, wir sind doch nicht außer der Welt.
Graf. Und morgen reist ihr schon ab?
Fürst. Ja.
Graf. Wohin denn?
Fürst. An die See, nach Ostende.
Graf. So, nach Ostende. Da möcht' ich eigentlich
schon lang einmal hingehen.
Fürst. Es wär ja sehr nett
Graf. Na, was glaubst du, Mizzi, sein wir fesch.
Fahren wir auch nach Ostende.
Komtesse. Ich weiß noch nicht. Du kannst ja
jedenfalls, lieber Papa.
Philipp. Es wär' wirklich charmant, Gräfin,
ich tät' mich riesig freuen.
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Komtesse (lächelnd). Sie sind sehr liebens¬
würdig, Philipp. (Reicht ihm die Hand.)
Philipp (küßt ihr die Hand.)
Graf (zum Fürsten). Es scheint, die Kinder ge¬
fallen sich ganz gut.
Fürst. Kommt mir auch so vor. Also adieu.
Adieu, liebe Mizzi, adieu, lieber, alter Freund. Dich
hoff' ich ja jedenfalls in Ostende wiederzusehen.
Graf. Sie wird schon mitkommen. Was, Mizzi?
Schließlich kann man sich auch an der See ein Atelier
mieten. Nicht wahr, Mizzi?-
Komtesse (schweigt).
Fürst. Also nochmals auf Wiedersehen. (Er reicht
beiden die Hand.
Philipp (küßt der Komtesse nochmals die Hand).
Graf (reicht Philipp die Hand). Es hat mich
wirklich sehr gefreut.
Fürst, Philipp (ab. Der Wagen ist vorge-
fahren, sie steigen ein und fahren fort.)
(Graf, Komtesse kommen nach vorn, setzen sich an den
Tisch unter den Baum. Pause.)
Graf. Merkwürdig ist so ein Tag
Komtesse. Ja, das Leben ist überhaupt merk-
würdig, man vergißt's nur manchmal.
Graf. Da kannst schon recht haben, Mizzi.
(Pause.)
omtesse. Weißt du, Papa, du hättest uns
wirklich früher miteinander bekanntmachen können.
Graf. Wieso? Ah, dich und
Komtesse. Mich und die Lolo. Eine so liebe
Graf. Hat s' dir gefallen? Na ja, wenn man
Person.
immer gleich wüßt... Was soll man machen? Jetzt
ist's halt aus.
Komtesse (nimmt seine Hand).
Graf (steht auf und küßt sie auf die Stirn. Macht
ein paar Schritte hin und her). Was sagst du übrigens
wie g'fallt dir der Bursch'?
Mizzi, zu..
Komtesse. Philipp? Ein bissel frech.
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