A107: Die Schwestern oder Casanova in Spa. Lustspiel in Versen (Eifersucht, Die Wiederkehr, Spion), Seite 22

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Besuch, indes sie nicht daheim, erwidere.
Das, glaub' mir, fühl' ich tiefer noch als du.
Es kommt ein Augenblick, vielleicht, in dem
Doch darfst du darum die gewesnen nicht,
Ihr meine Gegenwart nicht missen könntet.
Die ew’gen Stunden unseres Glückes schmähn.
Getrost, ich lausche nicht, doch bleib' ich nah.
Sie sind auch mein, ich wahre meinen Teil,
Und was sein Kommen auch bedeute, merke:
Und wär' es auch vor dir, so wie dein Bild.
Kein Bräutigam, nicht meiner Ehre Anwalt —
Du aber geh, und nimm dein Gold mit dir.
Du bist ein fremder Mann für mich — wie er.
ANDREA: Ich rühr's nicht an, dein ist es und nicht
Vergäßest du's, ich täte, was dich reut.
anders,
(Ab ins Zimmer links. Es klopft nochmals. Andrea stebt eine Weile
Als hätt' er deine Gunst damit bezahlt.
unbeweglich, dann öffnet er rasch.)
(Er will geben, es klopft)
ANDREA: Wer ist's?
TITO (öffnet, stebt in der Tür).
ANDREA: Du Bursche — (schließt den Sekretär rasch).
Herr Andrea Bassi?
TITO:
ANDREA: Du weißt, ich heiße so. An mich ein
Auftrag?
TITO: Herr Casanova wünscht den Herrn zu sprechen.
ANDREA: Mich — Casanova?
Ja. Er wartet draußen.
TITO:
ANDREA: Mich? Du verstandest gut — Herrn Bassi
— Bursche?
TITO: Herrn Bassi, doch — allein.
Er möge kommen.
ANDREA:
TITO (ab).
ANDREA (sperrt rechts ab).
Was soll’s?
ANINA: Ich weiß es nicht. Jedoch, was immer —
Bedenke wohl, daß zwischen mir und dir
Das Band zerrissen ist. Weh, wenn du's wagtest,
Dich zu gebärden, als bestünd’ es noch. (Es klopft.)
Entschuld'gen wird Flaminia, wenn ich ihren
G.H.F.P.
Vous ne même