A143: Die Frau des Richters. Novelle, Seite 5

Mit xxx nicht in der Ehe
a été peu
noch erlaubt war.) Ausser dem Vater-Bür-
germeister, etlichen Verwandten und eini-
gen verheirateten Jugendgespielinnen kam
niemand ins Haus von den Männern,beson¬
ders den unermählten, hielt sie sich
fern, da Adalbert, so wenig Anlass sich
bot, es nicht gerne sah, wenn irgend jemand
dem (zarten jungen) Geschöpf, das nun einmal
ihm gehörte, allzu freundliche Augen
augustine
machte oder allzu höfliche Dinge sagte,
die junge Männer auch ohne jede unehrba¬
mit eene kunze
re Absicht nun einmal zu tun pflegen.
Dass ihr Gatte zwei-bis dreimal in der
bije ist de Henik
Woche nach dem Abendessen ein halbes
stündchen im „Goldenen Ochsen“ zu verbrin¬
me tn Apo
gen liebte, konnte sie ihm umso weniger
weitel der
übel nehmen, als auch ihr eigener Vater
und andere ehrsame Büger sich dort als
Baguen
verbreiben
regelmässige Gäste sich dort einfanden
angeborenen
und Adalbert sich schon aus Sparsamkeit
sich grösster Mässigkeit im Trinkan be-
20
menal in
fliss und immer vor Mitternacht heimkehrte
Hierix Hierin war nun allerdings in den
letzten Tagen seit Tobias Klenks Wieder-
kunft an des Herzogs Begräbnistag, ein
Wandel eingetreten, dei Agnes mit ei-
niger Besorgnis erfüllte. Nicht nur, dass
kein Abend mehr verging,an dem Adalbert
de Hovis nicht verlorenen soll.
sich nicht ins Wirtshaus begeben hätte,
er kehrte (überdies) in immer späterer
while
Stunde heim und befand sich dann auch in
no
einem selten erregten Gemütszustand, den
Agnes anfangs dem reichlicher genossenen
Wein zuzuschreiben geneigt war bis
sie eben erfuhr, dass Klenk wieder da
war, dessen Jugendfreundschaft mit Adal-
bort,wie eine halb verschollene Legende
im Städtchen weiterlebte (und die auchan
Nilbald
ihr Ohr gedrungen war.) Nun erst fiel
ihm ein, dass auch vor zwei Jahren an
lässlich des letzten Besuches