7.
allen, die er kannte, recht warm und treuherzig - und dennoch
ich, der ihn kannte,- ich wusst' es - offen, rückhaltlos, ist
er gegen niemand gewesen. Wenn er an sonnig stillen Sommer-
nachmittagen einsam im Wald unter einen Baum gestreckt da-
lag,- da hört' ich ihn oft ganz laut klagen: O, fänd' ick
doch ein Herz, das ich lieben könnt'! Und aus allen seinen
Liedern klang sie heraus: Diese Liebessehnuncht,dieses un-
gestillte Verlangen, dieses Unbefriedigte, Drängen und Win-
schen.
26./11.
Mir selbst ging’s nicht anders. Es war mir ganz senti¬
mental zu Mute. Ich seufzte wie er, dichtete im Stillen und
sehnte mich darnach zu lieben. Aber wir waren beide allzu
unruhige Geister.- und wie wir auch die weite Weld durch-
wanderten und fanden nichts als neue Sehnsucht, neue Unruhe.
So waren wir einmal in eine schöne,grosse Stadt gekommen
Frisches Treiben wogte durch die Strassen, alles warBewe-
gung und Leben. Unsere Stimmund wechselte nie so sehr,wie
damals. Tollheit und Wehmut, Lebensfrische und innere Zer-
rissenheit - all'diese Gefühle flogen durch unser Gemüt,
und keines verweilte.
Es war einstmals spät abends geworden, als wir beide eine
allen, die er kannte, recht warm und treuherzig - und dennoch
ich, der ihn kannte,- ich wusst' es - offen, rückhaltlos, ist
er gegen niemand gewesen. Wenn er an sonnig stillen Sommer-
nachmittagen einsam im Wald unter einen Baum gestreckt da-
lag,- da hört' ich ihn oft ganz laut klagen: O, fänd' ick
doch ein Herz, das ich lieben könnt'! Und aus allen seinen
Liedern klang sie heraus: Diese Liebessehnuncht,dieses un-
gestillte Verlangen, dieses Unbefriedigte, Drängen und Win-
schen.
26./11.
Mir selbst ging’s nicht anders. Es war mir ganz senti¬
mental zu Mute. Ich seufzte wie er, dichtete im Stillen und
sehnte mich darnach zu lieben. Aber wir waren beide allzu
unruhige Geister.- und wie wir auch die weite Weld durch-
wanderten und fanden nichts als neue Sehnsucht, neue Unruhe.
So waren wir einmal in eine schöne,grosse Stadt gekommen
Frisches Treiben wogte durch die Strassen, alles warBewe-
gung und Leben. Unsere Stimmund wechselte nie so sehr,wie
damals. Tollheit und Wehmut, Lebensfrische und innere Zer-
rissenheit - all'diese Gefühle flogen durch unser Gemüt,
und keines verweilte.
Es war einstmals spät abends geworden, als wir beide eine