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  3. Seite 12

A167: Geschichte eines Hutes, Seite 12

12.
ganz seltsam schnell in eino stille,enge Gasse gekommen.
Und ich sprach mit ihr. Sie schien etwas schüchtern zu
sein; ich war kühner, und fast hatte ich den Mut zärtlich zu
sein. Doch ich nicht allein war an diesem Gefühl Schuld
auch die wunderbare Nacht.. Es war eine von den Nächten,
in welchen man, wenn man nicht liebt,nur weinen, und wenn
man liebt, unzälige Küsse auf die Lippen der Geliebten hau¬
chen möchte. Ich schwärmte; ich war gar nicht recht bei
Sinnen. I eh glaube, dass ich in Bildern und Allegorien zu
sprechen begann. Das Federhütchen war still und sah mich
nur ab und zu mit einem seelenvollen Blicke an. Ich weiss
nicht wie die Zeit hinschwand. Ich hätte kaum die Morgen-
lüftchen gefühlt, die leise und kühl zu wehen begannen, wenn
nicht zu gleicher Zeit auch ein graurötlicher Streif am
Himmel den Anbruch des Morgens verkündet hätte. Und plötz-
lich fühlt' ich, wie ich mich immer mehr und mehrzum
beugte - und einen Augenblick später, da hatt' ich sie ge-
küsst.- Und verschwunden war mein Federhütchen. Das war
dann ein tolles Hinundher in den Strassen,- der Poet sang
und sprach mit sich selbst, ich tänzelte lustig auf seinen
Locken hinundher.

Zitiervorschlag

A167: Geschichte eines Hutes, Seite 12, in: Mikroverfilmung des Cambridger Nachlasses. Hg. Peter Andorfer, Martin Anton Müller und Laura Untner, Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, Wien 2024, https://schnitzler-mikrofilme.acdh.oeaw.ac.at/1428665_0012.html
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