"Da ihr Barner so gut kennt", erwidert Marcell, "so
mögt ihr ja damals auch schon mit seinem Schüler verkehrt
haben - der nun meines Vaters getreuer Ratgeber ist und so
schleichend still ist -
'Ich glaube, ihr seid nicht sicher in einem Urteil
über ihn - versuchet doch, die guten Seiten seines Charak-
ters zu erfassen; er hat deren viele, und ich hielt' es für
gut, wenn ihr sie zu würdigen verstündet.
"Wie das -?"
Flimmer zögerte eine Weile mit der Antwort; und just
als er erwidern wollte, sah er den Blick Marcells auf ei-
nen Punkt gerichtet. Des Prinzen Augen hafteten auf einer
Gestalt, die auf einem Steine sitzend am Gitter lehnte. Es
war die Gestalt eines Mädchens. Das Mädchen glaubte sich
unbemerkt; es weinte leise, und das Wolltuch, das ihm um
Schultern und Brust hing, bewegte sich heftig, so dass auch
die Locken unruhig über dem schlanken Nacken zitterten.
Dieses Mädchen kenne ich", sagte Flimmer ziemlich ru-
hig; "seine Tränen fliessen, weil es vom Liebsten verlassen
wurde —
mögt ihr ja damals auch schon mit seinem Schüler verkehrt
haben - der nun meines Vaters getreuer Ratgeber ist und so
schleichend still ist -
'Ich glaube, ihr seid nicht sicher in einem Urteil
über ihn - versuchet doch, die guten Seiten seines Charak-
ters zu erfassen; er hat deren viele, und ich hielt' es für
gut, wenn ihr sie zu würdigen verstündet.
"Wie das -?"
Flimmer zögerte eine Weile mit der Antwort; und just
als er erwidern wollte, sah er den Blick Marcells auf ei-
nen Punkt gerichtet. Des Prinzen Augen hafteten auf einer
Gestalt, die auf einem Steine sitzend am Gitter lehnte. Es
war die Gestalt eines Mädchens. Das Mädchen glaubte sich
unbemerkt; es weinte leise, und das Wolltuch, das ihm um
Schultern und Brust hing, bewegte sich heftig, so dass auch
die Locken unruhig über dem schlanken Nacken zitterten.
Dieses Mädchen kenne ich", sagte Flimmer ziemlich ru-
hig; "seine Tränen fliessen, weil es vom Liebsten verlassen
wurde —