ders ist als du? Habe ich nicht Grund zu befürch-
ten, dass dich nach meinem voraussichtlich tragi
schen Ende - wie du es in jedem Falle bezeichnen
- eine flüchtige Empfindung des Beiauerns,
ja der Reue überkommen - und dass ein halb unbe-
wusstes Schuldgefühl dich eine Viertelstunde lang
im Glauben an deine Vortrefflichkeit irre machen
könnte? Ja, schreibe ich dir diese Brief am Ende
nur, um mit dem mir eigenen, durch die Nähe der
grossen Stunde wahrscheinlich gesteigerten Edel
mit dir auch die geringfügigste peinliche Erregung
t zu ersparen - und dir überdies die Genugtuung zu
nicht
verschaffen, dass du - nach dem,was du bisher
lasest, sondern nach dem, was du weiterhin lesen
wirst, -den unwillkürliches Grauen vor mir ge¬
wissermassen als eine göttliche Bestätigung dei-
nes inneren Ordnungssin es empfinden darfst.
Eben geht die Schwester, die schöne blinde,
die du uns oder vielmehr meiner Frau aus Mailand
mitgebracht hast, durch mein Zimmer. Warum? Warum
ten, dass dich nach meinem voraussichtlich tragi
schen Ende - wie du es in jedem Falle bezeichnen
- eine flüchtige Empfindung des Beiauerns,
ja der Reue überkommen - und dass ein halb unbe-
wusstes Schuldgefühl dich eine Viertelstunde lang
im Glauben an deine Vortrefflichkeit irre machen
könnte? Ja, schreibe ich dir diese Brief am Ende
nur, um mit dem mir eigenen, durch die Nähe der
grossen Stunde wahrscheinlich gesteigerten Edel
mit dir auch die geringfügigste peinliche Erregung
t zu ersparen - und dir überdies die Genugtuung zu
nicht
verschaffen, dass du - nach dem,was du bisher
lasest, sondern nach dem, was du weiterhin lesen
wirst, -den unwillkürliches Grauen vor mir ge¬
wissermassen als eine göttliche Bestätigung dei-
nes inneren Ordnungssin es empfinden darfst.
Eben geht die Schwester, die schöne blinde,
die du uns oder vielmehr meiner Frau aus Mailand
mitgebracht hast, durch mein Zimmer. Warum? Warum