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  3. Seite 201

A192: Der letzte Brief eines Literaten, Seite 201

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durchaus nicht gewachsen, und wer in Kenntnis dieses
Umstandes sie dennoch zur Frau nehme, den könne
man von schwerster Gewissensschuld nicht frei spre-
chen. Ich hörte ihn ruhig an und dankte ihm sehr
höflich für seine Ratschläge, da ich aber seinen wieder
Mahnungen
holten xxxx gegenüber meine kühle Haltung
beibehielt, empfahl er sich rascher als er offenbar
beabsichtigt hatte und in einiger Verlegenheit.
On mir aber war während der kurzen xxxx
Unterredung, in der ich fast nur Zuhörer geblieb
war, der Plan, den ich an jenem Ballabend gefasst,
und either nicht etwa als einen unsinngen oder
niederträchtigen, sondern vielmehr als einen nach
Lage der Dinge glücklicherweise unanwendbaren ver-
worfen hatte, von neuem aufgeleuchtet, und nun, da ich
allein gelassen in meinem Zimmer auf und ab ging,
ergriff er unwiderstehlich Besitz von meiner Seele.
Mit Beschämung fast ward ich nun in e, dass ich in
den vorhergegangenen Tagen nichts anderes gewesen
war, als ein verliebter junger Mensch und meiner

Zitiervorschlag

A192: Der letzte Brief eines Literaten, Seite 201, in: Mikroverfilmung des Cambridger Nachlasses. Hg. Peter Andorfer, Martin Anton Müller und Laura Untner, Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, Wien 2024, https://schnitzler-mikrofilme.acdh.oeaw.ac.at/1428693_0201.html
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