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  2. A192: Der letzte Brief eines Literaten
  3. Seite 213

A192: Der letzte Brief eines Literaten, Seite 213

43.
gewesen sein konnte und dass sie es wusste. Denn
seit jenen beruhigenden Worten des Florentiner
Arztes war sie sich über ihren Zustand völlig
k ar geworden, was ich untrüglich erkannte, ohne
dass ich sie je gefragt oder sie es mir zuge-
standen hätte. Und jetzt erst wurde es wahr, dass
wir einander.-wurde es für mein Gefühl zum ersten
Male wahr, dass überhaupt zwei menschliche Wesen
einander wirklich anzugehören vermochten. Denn auch
in den innigsten Verbindungen,bei vollkommener ge-
genseitiger Treue,waltet in den Tiefen unseres We-
sens der Drang von Frau zu Mann und Mann zu Frau
unbeirrt nach ewigen Gesetzen weiter; ist auch
nach weiteren Liebesmöglichkeite keine Sehnsucht
vorhanden, ja graut es die innig Verbundenen selbst
vor dem Spiel mit solchen Möglichkeiten;-das Wis-
sen um sie, als von der Natur selbst gewollt, ist
nicht fortzudeuten und xxtakt fortzudenken. Aber
auch dieses bescheidenen unbewussten Masses von
Freiheit hatten Maria und ich sich in diesen Tagen
begeben. Wir waren etwas Unlöslèches, Unteilbares,

Zitiervorschlag

A192: Der letzte Brief eines Literaten, Seite 213, in: Mikroverfilmung des Cambridger Nachlasses. Hg. Peter Andorfer, Martin Anton Müller und Laura Untner, Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, Wien 2024, https://schnitzler-mikrofilme.acdh.oeaw.ac.at/1428693_0213.html
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