A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 8

G.C.F.
warten.
tung dadurch gegeben war, dass Doktor Leinbach sein persönliches
gea
Verhältnis zur Musik philosophisch klarzulegen suchte /Er sprach
weiterschickt
dieser Kunst einen sozusagen amoralischen Charakter zu, indem er
ben durft
für seinen Teil unter dem Einfluss schöner Klänge sich stets ge-
neigt fühle, sich von sämmtlichen Fehlern und Sünden, die er jemals
begangen, und je begehen würde, ein für alle Mal loszusprechen.
Kahnberg stimmte zu und führte aus, dass innerhalb des Absoluten,
schs
also obensowohl innerhalb des Mathematischen wie des Musikalischen
für den Begriff Stündepder Verbrechen überhaupt kein Raum sei.
Robert folgte der Unterhaltung nicht weiter; es fiel ihn ein,
dass er dieses Lokal zuletzt in Albertens Gesellschaft besucht
hatte; und er fragte sich so sie jetzt wohl sein möchte? Ob der
junge Amerikaner sie wohl wirklich geheiratet hatte? Konnte er
aen
nicht ein Gauner gewesen sein, und sie irgendwo im Stich gelassen
haben? Es war doch recht gewissenlos gewesen, sie so ohneweiters
ihrem Schicksal zu überlassen, ja geradezu auszuliefern.
Immer mehr Menschen drängten in den kleinen Raum und
zwängten sich zwischen den Tischen durch. Eine sehr grosse, unna-
türlich magere junge Dame in Begleitung von zwei Herren blieb eine
Weile, mit den Blicken im ganzen Saal herumsuchend, ganz nah neben
Roberts/Sessel stehen und ihr Arm streifte den seinen. Da sie
keinen Platz fand, wandte sie sich mit ihren Begleitern wieder zum
Gehen; doch an der Türe sah sie sich lächelnd nach Robert um.
Ein frisch gefülltes Glas Champagner stand vor ihm. Er trank bracht