A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 107

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sprochen zu haben, wie es ihm nach zwei oder drei Glas Wein leicht
begegnete. Es war gewiss nicht underkbar, dass einem ärztlichen Be-
obachter alle diese Dinge, überhaupt eine gewisse Veränderung in sei-
und
Jugenten
nem Wesen und in seinen Zügen, vor allem die unlengbare, immer noch
sein könnte.
vorhandene Ungleichheit der Lidspalten, aufgefallen war. Und er er-
wog,ob nicht Otto, dem eigenen Scharfblick gerade in diesem Falle
Robert
nicht völlig vertrauend, seinen Kollegen ersucht hatte unauffällig
zu beobachten. Eines war sicher, dass die Beiden,Otto und der Pro-
als
fessor, nachner eine Weile in einer Fensternisene gestand sich
sehr angelegenstlich miteinander unterhalten hatten. Und einmal
hatte von der Fenstersische her Otto den Bruder mit einem flüchti-
gen Blick gestreift und ihn gleich wieder abgewendet. Wegstichauf
Von plötzlicher Unruhe gepackt seha tete Robert das
Licht ein,sprang aus dem Bett und trat vor den Spiegel. Das Ant-
litz,das ihm entgegensah,mit fahlen Wangen,weitaufgerissen Augen
und zerrauftem Haar,einen fremden Zug um die Lippen,erschreckte
ihn tief. War das überhaupt sein Gesicht? Ja, das war es wohl, aber
so, wie es sich einem ofrenbaren musste, dem es gegeben war hinter
den gepflegten Masken des Alltags das schte.das wahrhaf-
tige zu erkennen, in das die Spuren all der Aengste eingegragen wa-
endlich
ren, die ihn sein halbes Leben lang verfolgt und durch die Welt
gejagt hatten. Wenn auch ihre Macht in den letzten Zeit Wochen sich-
auch sollen schien, seiner Umgebung musste das keineswegs ebenso
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Mlar sein wie ihm selbst und es gar kann einen Empfel, dass Otto, der
gewiss seit Jahren eine ernstere Nervenerkrankung,vielleicht den
reides
Ausbruch einer schweren Stelenstörung bei ihm befürchtet,
gesehen und erwartet hatte, ihn fortdamernd beobachtete und ein be-
.