à S. A. Z. A., I. I. S.
l'un
(Krieg)
(Januar 1915)
Viele Feuilletonisten finden, dass die Menschheit nach diesem Kriege
irgendwie gereinigt und geläutert sein werde.
Die Gründe für diese Annahme, sind unklar: Keiner der Kriege,
die bisher in der Welt geführt worden sind, hat diese Folge gezeitigt.
Die Folge der siegreichen Kriege ist beinahe regelmässig poli-
tische Reaktion; die Folge der verlorenen Revolution.- Beide Folgen
sind gewissermassen Erschöpfungszustände.
Jedes Ereignis hat natürlich die Macht, in gewissen dazu veran-
lagten Menschen grosse, edle Eigenschaften zur Erscheinung zu brin-
gen, die sonst keine Entwicklungsmöglichkeit gefunden hätten,
Gleiches gilt aber auch für schlechte Eigenschaften.
Ausserdem müsste man sich über die Betrachtungsweise einigen.
Wanches siebt wie Heroismus aus, aber man darf nicht vergessen, das
gerade im Kriege sehr häufig Situationen eintreten, in denen Tapfer-
keit das sicherste Mittel ist, der Gefahr zu entgehen.
Es ist sehr wohl zu denken, dass derselbe junge Mann, der z.B.
bei einem Brandunglück warlose Kinder und Frauen zertritt, um ins
Freie zu gelangen, als Offizier seine Truppe mit Todesverachtung
zum Sturm führt.
Man muss auch Zeit haben, seine grossen Eigenschaften vorzube-
reiten. Wer werden die Geläuterten sein? Die ein Bein verloren haben
oder ein Auge? Oder die Eltern, die ein Kind, die Frauen, die ihren
Mann verloren haben? Oder für die Leute, die zu Grunde gingen? oder die
Leute, die durch Armeelieferungen Millionen verdient haben? Oder die
Diplomaten, die den Krieg angezettel haben? Oder die Monarchen, die
l'un
(Krieg)
(Januar 1915)
Viele Feuilletonisten finden, dass die Menschheit nach diesem Kriege
irgendwie gereinigt und geläutert sein werde.
Die Gründe für diese Annahme, sind unklar: Keiner der Kriege,
die bisher in der Welt geführt worden sind, hat diese Folge gezeitigt.
Die Folge der siegreichen Kriege ist beinahe regelmässig poli-
tische Reaktion; die Folge der verlorenen Revolution.- Beide Folgen
sind gewissermassen Erschöpfungszustände.
Jedes Ereignis hat natürlich die Macht, in gewissen dazu veran-
lagten Menschen grosse, edle Eigenschaften zur Erscheinung zu brin-
gen, die sonst keine Entwicklungsmöglichkeit gefunden hätten,
Gleiches gilt aber auch für schlechte Eigenschaften.
Ausserdem müsste man sich über die Betrachtungsweise einigen.
Wanches siebt wie Heroismus aus, aber man darf nicht vergessen, das
gerade im Kriege sehr häufig Situationen eintreten, in denen Tapfer-
keit das sicherste Mittel ist, der Gefahr zu entgehen.
Es ist sehr wohl zu denken, dass derselbe junge Mann, der z.B.
bei einem Brandunglück warlose Kinder und Frauen zertritt, um ins
Freie zu gelangen, als Offizier seine Truppe mit Todesverachtung
zum Sturm führt.
Man muss auch Zeit haben, seine grossen Eigenschaften vorzube-
reiten. Wer werden die Geläuterten sein? Die ein Bein verloren haben
oder ein Auge? Oder die Eltern, die ein Kind, die Frauen, die ihren
Mann verloren haben? Oder für die Leute, die zu Grunde gingen? oder die
Leute, die durch Armeelieferungen Millionen verdient haben? Oder die
Diplomaten, die den Krieg angezettel haben? Oder die Monarchen, die