A230: Und einmal wird der Friede wieder kommen, Seite 47

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(Krieg)
gleichen logischen, man könnte sagen logisch-religiösen Gesetzen
stehen. Aber selbst die Frömmsten nehmen sich das Recht heraus,
gelegentlich in einer Einzelheit, sozusagen anderer Ansicht zu sein
als der liebe Gott. Sie deuten zum mindesten an, dass irgend etwas
G.C.F.P.
hätte auch anders kommen können und dass dieses andere komm besser
gewesen wäre. (Es verschlägt nichts, dass sie dann zur Sicherstellung
etwa hinzus tzen: Unerforschlicher Ratschluss oder dergleichen.) Und
hingegen die Unfrommen, die Aufrüher, die Empörer ertappen sich zu-
weilen auf der Vermutung, (insbesondere dort, wo ein Ausgang ihre per-
sönliche Meinung bestätigt) oder auf der Ahnung, dass der Weltenlauf
nicht durchaus unsinnig ist, sondern dass irgendwo Gerechtigkeit,
Vernunft, also ein Gott zu walten scheint. Wie aber soll man annehmen,
dass Gott, vor dem alles gleich gross oder gleich klein ist, wohl
für das Ganze, nicht aber für des Einzelne Interesse hat, dass er den
Unsinn des Details duldet, während er doch für den Sinn des Ganzen
besorgt ist? Das ist umso unvorstellbarer als nach dem Gesetz der
Kausalität alles zu gleicher Zeit Ursache und Folge bedeutet und dass
auch das scheinbar gerinfügigste Detail für das Ganze von der unge-
heuersten Wichtigkeit sein kann, wie ja auch ein Staubkorn den Gang
einer Riesenmaschine verlangsamen, ja vollkommen aufzuhaltene imstande
ist.