A231: Parabeln, Seite 8

Parabel
4)
und verschwand.
G.C.F.P.
v:t:e:a:d:e
Als sie nach geraumer Zeit wiederkehrte, fand sie, was sie natürlich
Fridolin. "Denn obwohl
V.A.P.
nicht überraschen konnte, statt des ju/gendschönen Fridolin, den
sie verlassen hatte, einen blatternarbigen, mattäugigen, ziemlich
kahlköpfigen alten Herrn vor, und gleich beim Eintritt sagte sie ihm:
"Da deine Gattin, wie ich als Fee natürlich weiss, trotz der trübse-
ligen Veränderung, die sich mit dir zugetragen, bei dir verblieben
G.H.F.P.
ist und nach wie vor in Zärtlichkeit deine ärmliche Behausung, dein
kärgliches Mahl und dein Bett teilt, so kannst du wohl nicht mehr
zweifeln, dass du um deiner selbst willen geliebt wirst. Denn von dem
einstigen Fridolin ist nun wahrhaftig nichts mehr übrig geblieben.
_ "Du irrst", erwiderte Fridolin," immer noch genug. Ich selbst bin ja
noch da. Was bedeutet am Ende Geist, Reichtum, Schönheit? Meine Kör-
perlichkeit existiert noch. Mein Wesen, das nun auch ohne alle Eigen-
schaften, die man mit Namen bezeichnen kann, etwas Einziges, Geheim-
nisvolles, niemals Wiederkehrendes bedeutet. Um dieses Wesens willen
liebt mich meine Frau und nicht meiner selbst willen. Also, wir ste-
hen im Grunde genau an derselben Stelle wie bei deinem ersten freund-
"lichen Besuch."- "Du bist also noch nicht zufrieden?" fragte die See,
schon etwas ungeduldig.“Und du wünschst eine neue und letzte Probe?
"Ich bestehe darauf", erwiderte Fridolin "und koste es mein Leben."
In diesem Augenblick sank er tot zusammen und seine Seele stieg zum
die mit
Himmel auf.
dieselben, drei, von denen sich mein
Nach geraumer Zeit begegnete ihm dort die Fee und sagte ihm, nicht
ohne leichten Spott: "Ich habe alle deine Wünsche erfüllt. Bist du
jetzt zufrieden? Und wenn du davon überzeugt bist hast du diese Ue-
berzeugung nicht etwa zu teuer bezahlt?" -“Ich glaube nicht“, er-